Ute Vogt: „Die Sicherung der vorhandenen Modellprojekte ist ein wichtiger Schritt – künftig müssen aber alle Schwerstabhängigen in diese Therapie einbezogen werden können“

Die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ute Vogt begrüßt den Kurswechsel der Unionsfraktion im Bundestag bei der Heroinabgabe an Schwerstabhängige. Damit seien zumindest die vorhandenen Modellprojekte, wie etwa in Karlsruhe, gesichert und den betroffenen Suchtkranken werde ein menschenwürdiges Dasein ermöglicht. Nach den Wor-ten der SPD-Chefin muss die Herointherapie in einem weiteren Schritt auf alle schwerst Suchtkranken ausgeweitet werden, die für eine solche Therapie in Frage kommen.

Vogt: „Die Wirksamkeit und Überlegenheit der Heroinabgabe gegenüber anderen Behandlungsalternativen, z. B. der Methadonsubstitution, ist längst erwiesen. Das hat auch die Anhörung der CDU-Landtagsfraktion im vergangenen Jahr gezeigt.“

Vogt wies darauf hin, dass sich nach den positiven Ergebnissen der Heroin-Modellversuche, u. a. in Karlsruhe, bei 80 Prozent der Teilnehmer gesundheitliche Verbesserungen gezeigt hätten. Außerdem sei der illegale Drogenkonsum bei fast 70 Prozent der Teilnehmer zurückgegangen, in der Vergleichsgruppe derer, die mit Methadon behandelt wurden, aber nur um rund 55 Prozent.

Angesichts dieser Ergebnisse sei es völlig unverständlich, dass sich die CDU in Baden-Württemberg nach wie vor taub stelle und den schwerst kranken Menschen Hilfen verweigere, die oftmals das Überleben erst ermöglichen. Eine solche Politik sei „zutiefst unchristlich“, so Vogt.

Anders als in Baden-Württemberg seien die Regierungschefs in Hessen und Hamburg über ihren Schatten gesprungen, so Vogt, und hätten sich auf Bundesebene zumindest für die Sicherung der derzeitigen Modellprojekte zur Heroinabgabe eingesetzt.

Helmut Zorell
Pressesprecher