MdL Carla Bregenzer: „Nach dem positiven Urteil des Stuttgarter Landgerichts muss die Landesregierung die Kommunen zu einem engagierten Vorgehen gegen die Organisation ‚Univerelles Leben‘ ermuntern“

„Als einen Erfolg der konsequenten Aufklärung und der Wachsamkeit der Menschen“ hat die sektenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Carla Bregenzer, das heutige Urteil des Landgerichts Stuttgart zur Erzeugergemeinschaft „Lebe gesund“ gewertet. „Mit diesem Urteil habe das Gericht deutlich gemacht, dass die Religionsfreiheit in unserem Land nicht zur verdeckten Missionierung missbraucht werden darf“, so Carla Bregenzer. Die Richter haben entschieden, dass die Erzeugergemeinschaft „Lebe gesund“, die der Sekte „Universelles Leben“ zugerechnet wird, ihren Stand in der Stuttgarter Markthalle bis zum 31. März dieses Jahres räumen muss.

Nach Angaben Bregenzers betreibt die Erzeugergemeinschaft „Lebe gesund“, die zum großen Sektenkonzern unter dem Dach des „Universellen Lebens“ (UL) gehört, schon seit Jahren in Stuttgart und anderen Städten Baden-Württembergs Marktstände, wenn auch unter verschiedenen Namen, wie z. B. „Gut zum Leben“.

Die Erzeugergemeinschaft hatte in der Markthalle entgegen den vertraglichen Bedingungen wiederholt Werbebroschüren für das „Universelle Leben“ verteilt. Unter dem Deckmantel der Werbung für ihre landwirtschaftlichen Produkte wurde so für die Veröffentlichungen der selbsternannten Endzeitprophetin Gabriele Wittek geworben und für eine Sektenorganisation mit totalitären Zügen, berichtet Bregenzer.

Wie andere Wirtschaftsbetriebe von UL in Wertheim und anderen Städten des Landes dienten die Marktstände als „Einstiegshilfe“ in eine Organisation, die einen äußerst autoritären Einfluss auf ihre Mitglieder ausübe. Nach Aussagen ehemaliger Mitglieder werden von dieser Organisation auch Grundrechte wie körperliche Unversehrtheit, Meinungsfreiheit, Schutz der Familie missachtet.

Nach dem juristischen Erfolg der Stadt Stuttgart fordert die sektenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Carla Bregenzer, nun die Landesregierung auf, Städte und Gemeinden über dieses Urteil rasch und umfassend zu informieren und zu einem engagierten Vorgehen gegen diese Sekte zu ermuntern.

Bregenzer: „Der Erfolg der Stadt Stuttgart sollte alle Kommunen im Land dazu ermutigen, ihre Bürger und Bürgerinnen vor unliebsamer, ungewünschter, pseudoreligiöser Beeinflussung zu schützen. Eine wehrhafte Demokratie darf es sich nicht bieten lassen, dass grundgesetzlich geschützte Rechte als Deckmantel zur Festigung totalitärer Strukturen missbraucht werden.“

gez. Helmut Zorell

Fraktionssprecher