Andreas Stoch: „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich eine Minderheit in den Vordergrund drängelt“

Nach einem weiteren Wochenende mit zahllosen „Corona-Protesten“ warnt SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch davor, in der öffentlichen Debatte die eigentlichen Prioritäten in der Pandemie aus den Augen zu verlieren: „Bei diesen Treffen wird meist ganz bewusst auf konkrete Botschaften verzichtet, damit möglichst viele wie auch immer Frustrierte dazu stoßen können. Trotzdem ist am Ende weit weniger als ein halbes Prozent der Bevölkerung auf der Straße, das aber in der Aufmerksamkeit viel mehr Raum einnimmt. Das ist nicht gut.“

Stoch: „Für die überwältigende Mehrheit der Menschen ist es schwer erträglich, wenn man Ihnen Weihnachtsmärkte, Sportveranstaltungen und selbst große Familienfeiern untersagt und sich dann tausend Frustrierte ohne Maske, Abstand und Inhalt durch die Stadtmitte schieben. Gerne neben Ordnungskräften, die das tolerieren müssen, während man der Mehrheit am nächsten Tag den Zutritt zu einem Geschäft verwehrt, weil zum Impfnachweis der Personalausweis fehlt. Wenn sich die Minderheit dann aber auch noch in der öffentlichen Debatte in den Vordergrund drängelt, ist das schlimm. Das müssen wir verhindern!“

„Wir haben weiß Gott genug zu tun in diesen Tagen: Es geht nicht nur darum, die in Baden-Württemberg immer noch viel zu großen Impflücken zu schließen, die leider auch durch alle Drittimpfungen kaum kleiner werden. Es geht auch darum, dass wir die Gastronomie, die Kultur und die Veranstaltungswirtschaft vor dem Ruin bewahren, wenn ihnen die leider nötigen Auflagen einen Gutteil ihres Geschäfts zunichtemachen. Auch darf die Landespolitik nicht zusehen, wie die Pandemie unsere Krankenhäuser immer tiefer in die roten Zahlen treibt. Und unsere Schulen und Kitas haben mehr Vorbereitung für die nächste Pandemiewelle nötig. Das sind die echten Aufgaben dieser Tage.“

Stochs Fazit: „Es darf nicht sein, dass Fakten durch Lärm ersetzt werden. Es wäre fatal, wenn Klinikbeschäftigte, die Gastronomie oder andere wahre Leidtragende den Eindruck hätten, sie würde ohne halblegale Versammlungen in den Innenstädten gar nicht mehr wahrgenommen.“

Stuttgart, 28. Dezember 2021

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle