MdL Dr. Frank Mentrup: „Hoher Unterrichtsausfall, zu große Klassen und eine Evaluation zu Lasten der Unterrichtsversorgung – keine Besserung zum neuen Schuljahr“

Für die SPD-Landtagsfraktion bleiben die drängenden Probleme in der Bildungspolitik ein weiteres Jahr ungelöst. Obwohl die Landesregierung inzwischen Probleme mit dem ho-hen Unterrichtsausfall und den viel zu großen Klassen einräume, folgten daraus für das neue Schuljahr keinerlei Konsequenzen, kritisierte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Frank Mentrup. Auch im kommenden Schuljahr hätten viele Klassen noch 33 Schülerinnen und Schüler und der Unterrichtsausfall bleibe unverändert hoch. Dr. Mentrup forderte die Landesregierung auf, als Sofortmaßnahme die Zahl der Krankheitsvertretungen zu erhöhen, um die Unterrichtsversorgung schnell zu verbessern.

Der SPD-Bildungsexperte begrüßte zwar grundsätzlich die Einführung der Evaluation an den Schulen, kritisierte aber deutlich die vorgesehene Finanzierung. Es sei unverantwort-lich, dass Rau für die Evaluation bis zu 280 Deputate umwidme. Dies gehe eindeutig zu Lasten der Unterrichtsversorgung und erschwere die Akzeptanz der Evaluation in den Schulen. Dr. Mentrup forderte deshalb zusätzliche Ressourcen für die Evaluation.

Nach seinen Angaben wird sich die Unterrichtsversorgung im Land im neuen Schuljahr nicht verbessern. Die Zahl von 4200 Neueinstellungen relativiere sich deutlich, wenn man berücksichtige, dass etwa 3500 Lehrerstellen allein durch Pensionierung oder Beurlau-bung frei würden. Rechne man noch die Zahl der Abordnungen und die benötigten Lehrerstellen für die Rückgabe der Vorgriffsstunde hinzu, so bleibe unterm Strich für eine Reduzierung des Unterrichtsausfalls nichts mehr übrig. Hier hätte die Landesregierung über eine Erhöhung der Krankheitsstellvertretungen im Vorgriff auf die vorgesehene Sen-kung des Klassenteilers schon jetzt eine deutliche Verbesserung der Unterrichtsversorgung erreichen können.

Helmut Zorell, Pressesprecher