Ja, ich glaube an Pädagogik, glaube daran, dass man Menschen in Sachen Bildung abholen kann und abholen muss. Ich glaube daran, dass eine gute Bildung niemanden abschreiben darf und dass es sich auszahlt, massiv in Einzelfälle zu investieren. Wer schwer von Begriff ist, dem müssen wir helfen.

Aber das heißt nicht, dass für jemanden keine Regeln gelten, nur weil er die Regeln nicht begreift. Wenn Du Dein Smartphone fallen lässt, kracht es auf den Boden und ist kaputt. Du begreifst Gravitation nicht? Deinem Smartphone ist das egal, es fällt trotzdem runter.

Nach den ekligen und vor allem strohdummen Anschlagsplänen auf die Synagoge in Heidelberg, nach all den Monaten von Übergriffen und Bedrohungen also noch einmal ein paar Punkte. Nur aus pädagogischen Gründen. Denn diese Regeln gelten. Auch für die Dummen:

  1. Nicht alle Israelis sind Juden. Vor allem sind aber nicht alle Juden Israelis. Erst Recht nicht, wenn sie gar nicht in Israel leben, sondern in New York, Paris oder Heidelberg.
  2. Synagogen und jüdische Gemeindezentren sind keine diplomatischen Vertretungen des Staates Israel und schon gar keine Büros der aktuellen israelischen Regierungsparteien.
  3. Wer etwas gegen die Politik der aktuellen israelischen Regierung oder das Vorgehen des israelischen Militärs hat, darf dagegen protestieren. Aus diesem Grund jüdische Menschen in unserem Land anzugehen (egal wie) geht gar nicht.
  4. Wer das nicht begreift, ist Antisemit (für Dumme: kranker Judenhasser).
  5. Das Vorgehen israelischer Truppen im Gaza-Streifen kann man diskutieren. Das darf man auch. Man darf nur nie vergessen, dass dieses Vorgehen auf eine furchtbare Attacke zurückgeht, bei der palästinensische Terroristen im vergangenen Oktober Israel angriffen und fast 2000 Zivilisten töteten, verletzten oder (bis heute) als Geiseln nahmen.
  6. An dieser Tatsache ändert sich nichts, nur weil die muslimische Community deutlich mehr Anhänger mobilisieren kann als die jüdische Community. Man hat nicht automatisch Recht, nur weil man lauter schreit.