MdL Dr. Frank Mentrup: „Der Lehrermangel führt zu einem dramatischen Unterrichtsausfall an den beruflichen Schulen – schlimm für die Schüler und für den Standort Baden-Württemberg“

Die SPD-Landtagsfraktion teilt die Kritik des Berufsschullehrerverbandes (BLV) und wirft Kultusminister Rau vor, die beruflichen Schulen zu vernachlässigen. Über Jahre habe die Landesregierung Forderungen der SPD nach einem umfassenden Konzept zur Gewinnung von Lehrkräften an beruflichen Schulen und die Kritik von Kammern und Betrieben ignoriert. Die Folge davon seien ein gravierender Mangel an Berufsschullehrern und ein eklatanter Unterrichtsausfall, sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Frank Mentrup. Insbesondere für Berufsanfänger sowie für Seiten- und Quereinsteiger müssten die Arbeitsbedingungen an den beruflichen Schulen attraktiver werden, damit der Schuldienst gegenüber der Wirtschaft wettbewerbsfähig werde.

„Die fehlende vorausschauende Lehrergewinnung rächt sich jetzt mit aller Härte“, so Dr. Mentrup.

Nach den Angaben des SPD-Bildungsexperten fiel im Schuljahr 2007/08 rund 4,4 Prozent des Unterrichts an den beruflichen Schulen aus. Um allein diesen strukturellen Ausfall des Pflichtunterrichts zu beheben, fehlten rechnerisch 721 Deputate. Darüber hinaus leisteten die Lehrkräfte an beruflichen Schulen Mehrarbeit im Umfang von 757 Deputaten. Addiere man diese „Bugwelle an Überstunden“ zum Lehrerdefizit hinzu, so fehlten an den beruflichen Schulen derzeit knapp 1.500 Deputate.

Dr. Mentrup: „Lehrermangel und Unterrichtsausfall an den beruflichen Schulen sind ein Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg und eine Ungerechtigkeit gegenüber den jungen Menschen. Denn sie werden um ihre Bildungschancen gebracht.“

Helmut Zorell, Pressesprecher