Zumeldung zu dpa/lsw: „Minister lädt Freitag zum Impfgipfel“

„Kommt das Impfen nicht auf Trab, dann lenk mit einem Gipfel ab“: Auch mit dem von ihm geplanten Impfgipfel kommt Minister Manfred Lucha nicht in der Realität an, kritisiert Rainer Hinderer, Gesundheitsexperte der SPD-Landtagsfraktion: „So sinnvoll es sein mag, das Impfen in Arztpraxen auch einmal mit den Betroffenen zu besprechen: Lucha kommt wieder zu spät, denn das Impfen in Praxen ist ja schon angelaufen. Gleichzeitig warten immer noch viel zu viele Menschen aus den höchsten Prioritätsstufen auf ihren Termin. Dass es hier immer noch nicht schnell genug voran geht, übersieht der Minister fast schon leidenschaftlich gerne und wendet sich lieber den Aufgaben zu, die auch ohne ihn gelöst werden.“

Hinderer: „Es ist bezeichnend, dass unter allen Gesprächspartnern beim Impfgipfel gerade diejenigen fehlen, die Lucha zu den bisherigen Impfungen den Marsch blasen würden: Der Landesseniorenrat, die Landesbehindertenbeauftragte, der Sozialverband VDK. Sie würden auf dem Gipfel für die Betroffenen sprechen, die seit Monaten schlechter gestellt sind, während der Minister immer weitere Gruppen zur Impfung zulässt, weil das schöne Überschriften macht.“

Hinderers Fazit: „Es bleibt dabei: Minister Lucha ist für den Mangel an Impfstoff nicht verantwortlich, und wir alle wünschen, dass dieser Mangel bald endet. Doch solange so viele  Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranke noch um Impftermine kämpfen müssen, sollte man den Mangel sinnvoll und effizient verwalten. Ein Gipfel, auf dem das nicht klar zur Sprache kommt, ist vertane Zeit.“

Stuttgart, 10. April 2021

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle

Ansprechpartner

Rainer Hinderer
Vorsitzender des Sozialausschusses im Landtag

Klose Fraktion
Roland Klose
Berater für Sozial- und Gesundheitspolitik