Dr. Rainer Prewo: „Keine andere deutsche Region hat eine so dichte Tradition der technischen Kreativität wie Baden-Württemberg, aber wir machen zu wenig daraus“

Frankenberg lehnt ab, was Pfister toll findet

Völlig überraschend lehnt die Landesregierung nun einen Vorschlag der SPD zur Einrichtung einer Erfindergalerie doch ab. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Rainer Prewo, hatte die Landesregierung in einem Parlamentsantrag aufgefordert, ein Konzept für eine baden-württembergische Erfindergalerie (Hall of Fame) auszuarbeiten, die die großen Ingenieure, Erfinder und Forscher und ihre Bedeutung für Kultur und Wirtschaft unseres Landes würdigt und in Sonderausstellungen auch aktuelle Erfinder ehrt.

Gerade in Zeiten der Finanzkrise sei eine Besinnung auf unsere wirtschaftliche Stärke in der Vergangenheit und in der Gegenwart ein Garant, dass wir auch in Zukunft durch unseren Erfindungsreichtum gut bestehen können, so Dr. Prewo. In Zeiten eines „schmerzhaften“ Ingenieurmangels sollten die Wurzeln des Landes vergegenwärtigt und viel deutlicher präsentiert werden, auch und gerade für Kinder und Jugendliche. Wissenschaftsminister Frankenberg lässt in seiner Antwort nun wissen, dass er eine solche Erfindergalerie „nicht für sinnvoll“ erachtet. Zahlreiche Erfinder würden schon in speziellen Museen gewürdigt.

Dr. Prewo ist von dieser Antwort im hohen Maße enttäuscht, zumal Wirtschaftminister Pfister noch im Sommer die Einrichtung einer Erfindergalerie als „hervorragenden Vorschlag“ bezeichnete und seine Unterstützung zusagte, als der SPD-Wirtschaftsexperte diese Idee in einer Parlamentsdebatte zur Technologiepolitik erstmals vortrug.

Dr. Prewo: „Wie unser Land – mit Recht – im Schillermuseum in Marbach Dichtung und Literatur ehrt, so sollten wir es auch für die Technik tun.“

Die stärksten Erfinder seit 150 Jahren seien aus Baden-Württemberg gekommen: Karl Benz, Gottlieb Daimler, Robert Bosch, Wilhelm und Karl Maybach. Neben den großen Namen gebe es aber auch noch Ernst Henkel, Felix Wankel, Philipp Matthäus Hahn, Freiherr von Drais oder Artur Fischer als aktuellem Erfinder. Diese Tüftler könne man nicht über das Land verstreut und durch zufällige Planungen einzelner Museumsdirektoren in ein Schaufenster stellen, sondern müsse sie an einem Ort konzentriert darstellen.

Prewo: „Keine andere deutsche Region hat eine so dichte Tradition der technischen Kreativität wie Baden-Württemberg. Sie hochzuhalten und ihre herausragenden Träger zu ehren ist eine zwingende Verpflichtung.“

Der SPD-Wirtschaftsexperte wird deshalb weiterhin für seine Idee einer „Hall of Fame“ werben, in der Hoffnung, dass irgendwann bei der Landesregierung Einsicht die Oberhand gewinnt.


Helmut Zorell
Pressesprecher