: Die Verantwortlichen für das Debakel der SachsenLB dürfen in Zukunft nicht mehr das Sagen haben
LBBW darf von ihrem erfolgreichen Geschäftsmodell im Interesse des Mittelstands und der Privatkunden nicht abrücken

Die SPD-Landtagsfraktion fordert nach dem Kauf der SachsenLB durch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), dass die LBBW ihr erfolgreiches Geschäftsmodell beibehält und auch in Sachsen durchsetzt. „Bei der SachsenLB ist jetzt dringend ein strategischer und personeller Kurswechsel notwendig“, so der finanzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Nils Schmid. Ein besonderes Augenmerk sei auf die finanziellen Risiken der übernommenen SachsenLB zu richten. Nils Schmid: „Wenn der sächsische Ministerpräsident davon spricht, dass Baden-Württemberg nicht in ein schwarzes Loch springen würde, so beruhigt mich das keineswegs.“

Nach Angaben des Finanzexperten sei das Geschäftsmodell der LBBW mit seiner Nähe zu den Kunden und durch die Breite der Kundenstruktur ein Modell für alle öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute in Deutschland. Gerade bei den Landesbanken und den Sparkassen müsse die Nähe zum Kunden und vor allem die Mittelstandsfinanzierung den Schwerpunkt des Geschäfts bilden. Die Ertragslage aller Landesbanken zeige, dass die LBBW mit dieser Strategie auch unter finanziellen Gesichtspunkten bestens aufgestellt sei. „Die LBBW zeigt, dass ein Geschäftsmodell, das den Kunden in den Mittelpunkt stellt, erfolgreich sein kann. Das muss jetzt auch in Sachsen gelten und muss Richtschnur für ein mögliches Zusammengehen mit der WestLB sein“, so Schmid.

Besonders dringlich sei nach dem Hauruck-Verfahren vom Wochenende, dass die Risiken bei der SachsenLB genau unter die Lupe zu nehmen seien. Schmid: „Wenn die Risiken zu groß sind, muss die LBBW von ihrem Recht auf eine Rückgabe der Anteile auch wirklich Gebrauch machen.“

i.V., Martin Körner