MdL Marianne Wonnay: „Wir brauchen verbindliche Verfahren bei Vorsorgeuntersuchungen und mehr Personal bei den Jugendämtern statt unverbindlicher Modellprojekte“

Die SPD fordert von der Landesregierung ein Gesamtkonzept für einen besseren Kinderschutz im Land. Während andere Bundesländer längst wirksame Gesetze zum Kinderschutz geschaffen hätten, beschränke sich die Regierung auf örtlich begrenzte Modell-projekte, so die Kritik der familienpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Marianne Wonnay. Auch die Kinderschutzverbände im Land mahnten zu Recht das lange angekündigte Handlungskonzept zum Kinderschutz an.

Nach Ansicht der SPD erfordert der Schutz der Kinder vor Misshandlung und Vernachlässigung ein verbindliches Mitteilungsverfahren bei den Kinder-Vorsorgeuntersuchungen. „Die Jugendämter müssen von den Ärzten informiert werden, wenn Eltern ihre Kinder nicht zu Vorsorgeuntersuchungen bringen.“ Außerdem seien mehr aufsuchende Hilfen erforderlich. Jugendämter, Kinderärzte, Hebammen und Kindertageseinrichtungen müssten für einen wirksamen Kinderschutz zusammenwirken. Dazu sei eine bessere Personalausstattung der Jugendämter im Land erforderlich.

Die SPD-Familienexpertin kritisierte auch das Gutschein-Modell der Landesregierung. Beratungsgutscheine seien kein Ersatz für einen besseren Kinderschutz. „Wer seine Kinder vernachlässigt, der wird kaum bereit sein, einen Elternkurs zu besuchen, nur weil er einen Gutschein im Wert von 40 Euro erhält. „Mit den mit der Gießkanne übers Land verteilten Beratungsgutscheinen flüchtet sich die Landesregierung in einen vordergründigen Aktionismus, statt das Geld für gezielte Hilfen auszugeben, die auch wirklich vernachlässigten und misshandelten Kindern zugute kommen.“


Helmut Zorell
Pressesprecher