Zum Tag der Kinderhospizarbeit plädiert SPD-Gesundheitsexperte Florian Wahl dafür, die Hospizarbeit im Land zu stärken. „Die professionelle Begleitung von Menschen auf ihrem letzten Lebensweg verdient eine höhere Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft, besonders seitens der Landespolitik. Die Hospizarbeit in Baden-Württemberg hat eine bessere Unterstützung der Landesregierung verdient.“

Wahl hat jüngst beim Sozialministerium die Situation der stationären und ambulanten Hospize sowie der Palliativbetten in Krankenhäusern in Baden-Württemberg abgefragt. Demnach gibt es 39 stationäre Hospize für Erwachsene und nur ein Kinderhospiz im gesamten Land. „Es ist kein Zustand, wenn Eltern eines Kindes mit einer lebensverkürzenden Erkrankung täglich von Freiburg nach Stuttgart fahren müssen, um ihr Kind zu sehen. Und das nur, weil es in Baden-Württemberg lediglich ein stationäres Kinderhospiz gibt“, so Wahl. In Freiburg hat ein Förderverein fast 15 Jahre lang intensiv für ein weiteres Kinderhospiz in Baden-Württemberg gekämpft. „Der Bedarf an einem weiteren Kinder- und Jugendhospiz in Baden-Württemberg ist vorhanden. Die Landesregierung sollte hier im Interesse der betroffenen Menschen mehr tun!“ merkt Wahl kritisch an.

Aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten helfen da auch die Verweise von Sozialminister Manfred Lucha nicht weiter, dass im Land statistisch ein Hospizbett auf 45.000 bis 55.000 Einwohner*innen käme. „Zumal dieses Verhältnis aus meiner Sicht nicht ausreicht“, so Wahl, der davon überrascht ist, dass sich die Landesregierung keine Mühe macht, einen Bedarfsplan für die Zahl an Hospiz- und Palliativbetten auszuweisen. „Es ist natürlich problematisch zu sagen, dass der Bedarf gedeckt ist, wenn man gar keinen Bedarfsplan vorweisen kann.“ Darüber hinaus wisse das Land nicht, inwiefern die Planung stationärer Hospizplätze im Rahmen der Kommunalen Pflegekonferenzen diskutiert wird. „Dabei wäre gerade das sinnvoll, um mögliche zusätzliche Bedarfe erkennen zu können“, so Wahl.

„Für mich gehören Leben und Sterben eindeutig zusammen. Deshalb ist es wichtig, dass es Hospize für Kinder und Erwachsene gibt und diese ins Zentrum der Debatte und nicht an den Rand gerückt werden“, betont Wahl abschließend.

Achim Winckler

Pressesprecher

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Roland Klose
Berater für Sozial- und Gesundheitspolitik