„Bei der Energiewende fehlt es der grün-schwarzen Landesregierung an Antrieb und Ehrgeiz“, kritisiert Gernot Gruber, Sprecher für Energie und Klimaschutz der SPD-Landtagsfraktion. Nicht weniger offenbare die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD. „Gerade mal 170 von 8000 Landesgebäuden haben bisher ein Solardach, das ist ein starkes Stück.“ Wenig begeistert ist Gruber auch von der Ansage, diesen Wert zu verfünffachen: „Allein für diese Zusage war jahrelanges Bohren der SPD nötig. Und Verfünffachung klingt besser, als sie ist: Bei der derzeit gerade mal 2 Prozent Landesgebäuden mit Solardach bedeutet das dann magere zehn Prozent!“

Verfünffacht man die 170 landeseigenen Gebäuden, die bereits mit einer Solaranlage ausgerüstet sind, kommt man auf 850 Gebäude. Dabei eignen sich laut Angaben der Landesregierung selbst 1200 der 2000 bisher untersuchten Gebäuden zur energetischen Nutzung von Sonnenlicht. Gruber: „Wenn wir das hochrechnen, könnte weit mehr als die Hälfte der 8000 Landesgebäude eine Solaranlage haben.“

Gruber weiter: „Wir reden bei den Landesgebäuden nicht von einem Klacks, sondern von einem Potenzial von fast 3,5 Millionen Quadratmetern für Solarenergie. Da müsste es doch angesichts der dringenden Notwendigkeit der Energiewende doch möglich sein, ehrgeizigere Ziele zu setzen: 20 Prozent bis zum Ende der Legislaturperiode zu kommen, und bis 2030 50 Prozent. Das ist absolut machbar, wenn man nur will.“

Der SPD-Politiker ärgert sich zudem darüber, dass wohl kaum einer der oberirdischen Parkplätze, die dem Land gehören, mit Solarpanelen überdacht ist und dass es hier keine Ausbauziele gibt diese bereits versiegelten Flächen für die regenerative Energieerzeugung und den Klimaschutz zu nutzen. „Dieses Versäumnis ist umso ärgerlicher, als das Klimaschutzgesetz des Landes jedem anderen Eigentümer genau diese Überdachung vorschreibt“, sagt Gruber, „Das Land täte gut daran, bei landeseigenen Gebäuden und auch Parkplätzen mit gutem Beispiel voranzugehen, um auch von anderen mehr einfordern zu können.“

Ansprechpartner

Gernot Gruber
Sprecher für Energie- und Klimaschutz
Sportpolitischer Sprecher

Opitz-Leifheit Fraktion
Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz