MdL Christoph Bayer: „Die Landesregierung betreibt eine bedenkliche Entprofessionalisierung im Bildungsbereich“

Die SPD-Landtagsfraktion sieht die Landesregierung beim Ausbau der Ganztagsschulen „auf dem falschen Dampfer“. Ehrenamtliche Jugendbegleiter dürften kein Ersatz für pädagogische Profis sein, kritisierte der SPD-Bildungsexperte Christoph Bayer. „Die Landesregierung betreibt eine bedenkliche Entprofessionalisierung im Bildungsbereich.“

Bayer bezeichnete die Umwidmung von 800 Lehrerstellen zur Finanzierung der Jugendbegleiter als „bildungspolitischen Irrweg“. Echte Ganztagsschulen bräuchten pädagogische Profis, die Landesregierung opfere dagegen 800 Lehrerstellen für Jugendbegleiter. „Es ist zu begrüßen, dass sich Ehrenamtliche in den Schulalltag einbringen wollen. Doch sie können ein Ganztagsschulangebot lediglich ergänzen und das pädagogische Fachpersonal nicht ersetzen“, unterstrich Bayer.

Das Jugendbegleiter-Konzept der Landesregierung sei auch aus organisatorischen und pädagogischen Gründen fragwürdig. „Auf der Basis von Halbjahresverträgen mit Jugendbegleitern lässt sich kein verlässliches Ganztagsangebot verwirklichen. Ganztagsschulen brauchen Planungssicherheit und ein pädagogisches Konzept, das Hauptamtliche umsetzen müssen“, so Bayer. Zusätzliches pädagogisches Personal sei deshalb für eine gute Ganztagsschulkonzeption unerlässlich.

Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher