Claus Schmiedel: „Kultusminister Rau hat eine ganz dünne Suppe gekocht, von der weder die Schülerinnen und Schüler noch deren Eltern und auch nicht die Schulen satt werden“

Als „Scheinlösung mit schönen Überschriften“ bewertet die SPD die von der Landesregierung vorgestellte Qualitätsoffensive für das G8. „Kultusminister Rau hat eine ganz dünne Suppe gekocht, von der weder die Schülerinnen und Schüler noch deren Eltern und auch nicht die Schulen satt werden“, sagte SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel. „Selten wurde mit dem Begriff Qualitätsoffensive so viel Schindluder getrieben wie jetzt beim G8.“

Die wirklichen Probleme im G8 blieben weiter ungelöst. Ein bisschen Hausaufgabenbetreuung durch Oberstufenschüler oder ehrenamtliche Jugendbegleiter werde zu keiner nennenswerten Entlastung der Schülerinnen und Schüler führen.

Der entscheidende Schlüssel zur Lösung der G8-Probleme sei ein echtes Ganztagsschulkonzept mit Lern- und Erholungsphasen und individueller Förderung jedes Kindes, unterstrich Schmiedel. Diese Forderung sei Rau jüngst auch von FDP-Fraktionschef Noll ins Stammbuch geschrieben worden. Der Kultusminister weigere sich jedoch weiterhin, das G8 als richtige Ganztagsschule anzuerkennen und hierfür dann auch ausreichend Personal und Geld bereit zu stellen.

Die von Ministerpräsident Oettinger am Aschermittwoch noch angekündigte große G8-Reform sei zu einem kümmerlichen Notbehelfsprogramm geschrumpft, kritisierte Schmiedel. Rechne man die den Gymnasien zur Verfügung stehenden Budgets für die Hausaufgabenbetreuung auf die Schülerinnen und Schüler in der Unterstufe herunter, so bleibe pro Schüler eine lächerliche Betreuungszeit von etwa 30 Sekunden.

Schmiedel: „Sollte Rau glauben, mit seiner Scheinlösung zum G8 den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, dann täuscht er sich. Am Mittwoch bekommt er in der Debatte zum Entlassungsantrag der SPD sein Abschlusszeugnis: Mangelhaft. Sitzengeblieben!“

Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher