MdL Claus Schmiedel: „Nach dem neuen Konzept der Betreiber soll der Flughafen Bestandteil des Europaparks werden – eine Riesenchance für weit mehr als Tausend neue Arbeitsplätze“

Mit seiner Weigerung, dem Flughafen Lahr eine Passagierfluglizenz zu erteilen, richtet Ministerpräsident Oettinger einen wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Flurschaden an, kritisiert die SPD-Landtagsfraktion. Weit über Tausend neue Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel, so der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Claus Schmiedel. Die Unternehmensgruppe Mack (EUROPA PARK) habe der SPD-Fraktion bei einer Präsentation in Stuttgart in dieser Woche eindrucksvoll und nachvollziehbar das neue Konzept erläutert, wonach der Flughafen Lahr Teil des Europaparks Rust werden soll. Für dieses Investitionskonzept zur Expansion des Freizeitparks hat die SPD-Fraktion ihre volle Unterstützung zugesagt.

Der Flughafen Lahr als Teil des erweiterten „EUROPA PARK“ soll demnach ein weltweit einmaliger „themenbezogener Flughafen“ werden, der nur auf Charterflüge zur Anreise in den Freizeitpark setzt, sog. „Inbound“-Flüge. Damit bestünde keinerlei Konkurrenz zum Flughafen Söllingen, dessen Schwerpunkt bei Flügen aus der Region hinaus liegt, sog. „Outbound“-Flüge.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert Ministerpräsident Oettinger mit Nachdruck auf, mit dem Taktieren und Lavieren aufzuhören und dem Flughafen Lahr umgehend eine Passagierfluglizenz zu erteilen, damit der EUROPA PARK sein Investitionskonzept umsetzen kann. Es müsse Schluss sein damit, dass die Landesregierung mit ihren Klagen vor Gericht alles daran setzt, um eine Lizenz für Lahr zu verhindern, während einzelne Minister vor Ort ihre Unterstützung für das Projekt versprechen.

Claus Schmiedel: „Die Investitionen in einen vergrößerten EUROPA PARK mit integriertem Flughafen geben dem gesamten Tourismus in der Ortenau und im Schwarzwald neue Impulse. Es besteht die realistische Chance auf über 1.000 neue Arbeitsplätze direkt am Flughafen. Dazu kommen viele weitere Arbeitsplätze im Freizeitpark selber sowie in der Gastronomie und Hotellerie durch zusätzliche Übernachtungen in der gesamten Region.“ Mit dem überzeugenden Konzept zur Erweiterung des EUROPA PARKS könnten vermehrt auch jüngere Touristen wieder den Weg in den Schwarzwald finden.

Da dem neuen Freizeitpark-Konzept eine klar umrissene Bedarfssituation für Flüge in die Region zugrunde liege, könne das angestrebte Marktsegment nur von dem direkt vor Ort liegenden Flughafenstandort Lahr abgedeckt werden. Der etwas weiter entfernte Flughafen Söllingen setze dagegen auf Flüge aus der Region hinaus und stehe deshalb in keinerlei Konkurrenz zum Freizeitpark-Konzept mit Flughafen, so Schmiedel. Das von der Landesregierung vorgetragene Argument, Lahr aufgrund der Nähe zum Flughafen Söllingen die Passagierfluglizenz zu verweigern, sei spätestens mit dem neuen Konzept nicht mehr haltbar.

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen ähnlicher Freizeitparks in Spanien und Frankreich werden durch das Erweiterungskonzept für den Freizeitpark Rust nach den Angaben der Betreiber mindestens 600.000 zusätzliche Gäste erwartet, die mit Charterflugzeugen anreisen können. Bei 1,2 Millionen Fluggästen sei allein am Flughafen Lahr mit 1.200 Arbeitsplätzen zu rechnen. Als Faustregel gelte in der Branche: auf 1.000 Fluggäste komme ungefähr ein Arbeitsplatz.

Helmut Zorell
Pressesprecher