Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Florian Wahl zum zu den Kinderkliniken:

„Ich frage mich schon, wo das Handeln von Minister Lucha bleibt, der für die nur in rudimentären Ansätzen vorhandene Krankenhausplanung in Baden-Württemberg Verantwortung trägt. Nur auf die pauschale Anwendung der ohnehin vorhandenen Regelung für ‚Ausnahmetatbestände‘ in der Plegepersonaluntergrenzen-Verordnung zu verweisen, ist mir da deutlich zu wenig.“

Wahl weiter: „Minister Lucha muss schnellstens die Krankenhausplanung im Land neu aufstellen und endlich klarstellen, wie viele Betten und Behandlungsplätze auf welchem Niveau, sowie in welcher fachlichen Ausrichtung wir im Land Baden-Württemberg und den Regionen in der Kinderheilkunde brauchen. Und für diese müssten dann auch im Gegensatz zum aktuellen Handeln vollumfänglich die Investitionskosten vom Land getragen werden. Die Pläne für Verbesserungen in der Betriebskostenfinanzierung hat Bundesminister Lauterbach in sehr brauchbarer Form vorgelegt. Wo sind die Pläne von Minister Lucha?“

„Allerdings brauchen wir auch sofortiges Handeln. Andere Landesgesundheitsminister haben schon längst eigene Vorschläge mit Expertinnen und Experten besprochen, wie die Versorgung aller Kinder in diesen Tagen mindestens verbessert werden kann. Ich erwarte etwa, dass Minister Lucha mit der Kassenärztlichen Vereinigung darüber verhandelt, ob das Personal an den ambulanten kindermedizinischen Notfallpraxen an Krankenhäusern erhöht werden kann, um besser und schneller zu entscheiden, ob bzw. mit welcher Dringlichkeit Kinder tatsächlich stationär behandelt werden müssen. Das gleiche Ziel könnte auch mit einer Ausweitung der telemedizinischen kinderärztlichen Behandlung (‚docdirekt‘) verfolgt werden. Schließlich schadet ein öffentlicher Aufruf an ärztliches und pflegerisches Personal, das aktuell nicht arbeitet oder erst vor noch nicht allzu langer Zeit in den Ruhestand gegangen ist, die Kliniken jetzt noch einmal zu Unterstützen wohl kaum.“

Florian Schnabel

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