MdL Norbert Zeller: „Die Finanzierung der Evaluation an Schulen konterkariert deren eigene Zielsetzung“

Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt grundsätzlich die längst überfällige Einführung der Fremd- und Selbstevaluation an Schulen, sie dürfe jedoch nicht zu Lasten der Unterrichtsversorgung oder der Lehrkräftefortbildung gehen. Die „Umwidmung“ von bis zu 280 Deputaten bedeute einen weiteren Mosaikstein zum Abbau von Lehrerstellen, kritisierte der SPD-Bildungsexperte und Vorsitzende des Landtags-Schulausschusses, Norbert Zeller. Auf diese Weise werde das Ziel der Evaluation von Schulen, zu besseren Lernbedingungen beizutragen und die innere Schulentwicklung voranzutreiben, „konterkariert“.

Die Einführung der Fremdevaluation sei eine sinnvolle Ergänzung im Rahmen des Evaluierungsprozesses an der Schule, so Zeller. Allerdings dürfe sie nicht dazu führen, dass sich die Schule einseitig an den Erwartungen der externen Prüfer orientiert. Deshalb fordert Zeller die Verzahnung von externer und interner Evaluation und eine aktive Beteiligung der Betroffenen am Evaluierungsprozess.

Schüler, Eltern und die Schulkonferenz bei der Umsetzung der Bildungsplanreform künftig besser zu beteiligen, sei schon in den letzten Legislaturperioden von der SDP-Fraktion gefordert worden, so Zeller. „Die CDU braucht offensichtlich immer etwas länger.“ Der Entwurf der Landesregierung bleibe jedoch hinter den heutigen Anforderungen an eine echte Mitwirkung aller am Schulleben Beteiligten weit zurück. Insbesondere der Schulkonferenz müsse höhere Bedeutung zugemessen werden, die sich auch in deren Zusammensetzung niederschlagen müsse. Die SPD fordert eine Drittelparität in der Schulkonferenz: sie soll sich zu je einem Drittel aus Lehrkräften, Eltern und Schülern zusammensetzen.

Helmut Zorell
Pressesprecher