MdL Claus Schmiedel: „Überall werden verzweifelt Meister gesucht, doch Döring streicht die Fördergelder immer weiter zusammen“

Die SPD-Landtagsfraktion wirft Wirtschaftsminister Döring eine handwerksfeindliche Politik bei der Aufstiegsfortbildung vor. Von Jahr zu Jahr verweigere das Wirtschaftsministerium dem Mittelstand immer mehr von den Geldern, die der Landtag zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung zur Verfügung gestellt hat, kritisiert der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Claus Schmiedel. Allein bei der Meisterausbildung habe Döring dem Handwerk in den vergangenen drei Jahren knapp 8 Mio. Euro weggenommen. In diesem Jahr habe Döring den entsprechenden Etatansatz gegenüber dem Jahr 2001 mit rund 10,1 Mio. Euro bereits um 2,1 Mio. Euro und im nächsten Jahr auf gerade noch 8 Mio. Euro gekürzt.

Da in diesen beiden Jahren zudem gewaltige „globale Sparlasten“ auf der Aufstiegsfortbildung lasteten, sei damit zu rechnen, dass von den veranschlagten 8 Mio. Euro jährlich höchstens die Hälfte, also etwa 4 Mio. Euro tatsächlich auch bei der Meisterausbildung ankommen.

Schmiedel: „Eine solche Rotstiftpolitik ist handwerks- und mittelstandsfeindlich, denn überall werden geradezu verzweifelt Meister gesucht.“

Das Handwerk verliere mehr und mehr seine bisherige positive Rolle als Job-Anbieter und Ausbilder, macht der SPD-Politiker auf die vorhersehbaren negativen Folgen des Mittelkahlschlags bei der Aufstiegsfortbildung aufmerksam. Habe sich das Handwerk bisher in der Ausbildung unserer Jugendlichen positiv hervorgehoben, so sei dieser Umfang bei Aufrechterhaltung bzw. Fortsetzung der negativen Förderpolitik durch das Wirtschaftsministerium nicht aufrecht zu erhalten. „Bisher ist fast jede dritte Lehrstelle vom Handwerk angeboten worden, bald wird es nur noch jede vierte sein“, bedauert Schmiedel.

Die Verschärfung des ohnehin schon vorhandenen Fachkräftemangels im Handwerk sei eine weitere unausweichliche Folge der Haushaltskürzungen im Wirtschaftsressort. Schon jetzt seien nahezu 15 % aller Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg händeringend auf der Suche nach geeigneten Fachkräften. „Statt aber dem durchaus vorhandenen Unternehmergeist der Jung-Fachkräfte auf die Sprünge zu helfen, wird mit Etatkürzungen und Sparauflagen die Zukunft des Handwerks verbaut.“

Helmut Zorell

Pressesprecher