MdL Norbert Zeller: „IGLU beweist, dass die frühe Trennung unserer Kinder nach Klasse vier die Hauptmalaise unseres Schulsystems ist“

SPD-Fraktion für längere gemeinsame Lernzeiten

Die SPD-Landtagsfraktion wirbt nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des internationalen Grundschultests IGLU für längere gemeinsame Lernzeiten. Dass ausgerechnet die einzige Schulart, in der alle Schüler gemeinsam lernen, so gut abschneidet, wertet der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Zeller, als Auftrag für eine Reform der Schulstrukturen mit dem Ziel, die frühe Auslese in Deutschland zu beenden. Die SPD-Fraktion plädiert mit Nachdruck für eine sechsjährige Grundschulzeit sowie die Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen in Baden-Württemberg.

Das relativ gute Abschneiden Deutschlands darf nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Zeller, nicht dazu führen, dass jetzt die schlechten Ergebnisse aus der PISA-Studie verharmlost werden. „Wir müssen jetzt die Gründe analysieren, warum die Viertklässler mit ihren heterogenen Lerngruppen bei IGLU gute Resultate erzielen, die 15-Jährigen bei PISA aber schlecht abschneiden“, so der SPD-Bildungsexperte Norbert Zeller. „Es zeigt sich, dass das gegliederte deutsche Schulsystem mit seinem Ziel, homogene Lerngruppen zu schaffen, ungerecht und bestenfalls mittelmäßig ist und zudem reichlich beliebige Noten produziert.“

Von Kultusministerin Schavan erwartet Norbert Zeller, dass sie angesichts der neuen IGLU-Resultate ihr strenges „Schubladen-Denken“ aufgibt und sich offen für längeres gemeinsames Lernen zeigt. In der Forderung nach einer Reform der Schulstruktur sieht sich die SPD-Fraktion von einer breiten und stetig wachsenden Allianz unterstützt. Auch der Baden-Württembergische Handwerkstag, die Bertelsmann-Stiftung, die Unternehmensberatung McKinsey, die Heinrich-Böll- und die Hans-Böckler-Stiftung, Arbeitgeberverbände, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Verband Bildung und Erziehung, zahlreiche Eltern und nicht zuletzt PISA-Verantwortliche der OECD plädierten für ein Ende der frühen Auslese nach Klasse vier und längere gemeinsame Lernzeiten.

Helmut Zorell
Pressesprecher