Daniel Born,  Bildungsexperte der SPD-Landtagsfraktion, fordert Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann auf, beim Ganztag den Worten endlich Taten folgen zu lassen:

„Es mutet an wie ein schlechter Scherz, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann nun Durchhalteparolen ausgibt, nachdem sie selbst die Fortentwicklung des Ganztags seit drei Jahren verbummelt. Grün-Schwarz muss endlich ein schlüssiges Konzept zur Stärkung der Ganztagsschule vorlegen und dieses umsetzen.

Bislang geht Frau Eisenmann mit der eierlegenden Wollmilchsau hausieren und verspricht allen beste Qualität, den Eltern mehr Flexibilität, den Kommunen viel Geld und den Schulleitungen echte Entlastung – bislang ist das alles nicht mehr als heiße Luft. Die Geduld der Schulen neigt sich zu Recht dem Ende zu.

Die SPD bekennt sich weiterhin klar zum rhythmisierten Ganztag, der von pädagogischen Fachkräften angeleitet wird. Auch Frau Eisenmann sieht darin das qualitativ hochwertigste Angebot, legt aber dennoch keinen Fahrplan vor, wie der Ausbau der Ganztagsschule dieses Typs vorangetrieben werden kann. Stattdessen kauft sie sich von ihrem Personalproblem frei, indem sie den Kommunen den Aufbau eigener Betreuungsangebote finanziell schmackhaft macht – für diese muss das Land nämlich keine Lehrkräfte zur Verfügung stellen.

Auch die Entlastung der Schulleitungen lässt zu lange auf sich warten. Die angepriesene ‚Kommunale Koordinierungsstelle Ganztag‘ wird an nicht mehr als fünf Standorten pilotiert. In den übrigen Schulen gehen die Schulleitungen fast unter und Abhilfe ist nicht in Sicht. Denn im Schulleitungskonzept von Frau Eisenmann wird nicht ausreichend zwischen Halbtags- und Ganztagsschule differenziert. Auch da kann sich die Landesregierung auf keinen gemeinsamen Kurs einigen und lässt die Schulleitungen seit Monaten am langen Arm verhungern. Qualitätsentwicklung sieht anders aus!“

Stuttgart, 18. Juni 2019

Heike Wesener
Pressesprecherin

Ansprechpartner

Daniel Born
Stellvertretender Landtagspräsident