MdL Christoph Bayer: „Ein qualifiziertes Sport- und Bewegungsangebot läuft nur mit mehr Ressourcen“

Die SPD findet es vom Ansatz her gut, dass an den Grundschulen in stärkerem Maße sport- und bewegungserzieherische Elemente verankert werden sollen. Bei der heute vom Kultusministerium angekündigten flächendeckenden Einführung des Projekts „Grundschulen mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt“ (GSB) vermisst der Abgeordnete Christoph Bayer, neu gewählter Vorsitzender des Arbeitskreises Schule, Jugend und Sport der SPD-Fraktion, indessen ein schlüssiges Gesamtkonzept für Sport, Bewegung und Unterricht an der Grundschule. Es sei unbestritten, dass Sport und Bewegung die Konzentrationsfähigkeit steigerten und sich positiv auf das gesamte Verhalten der Kinder auswirkten. Die Umsetzung des GSB-Projekts zeige jedoch Schwachstellen, welche die Schulen auszubaden hätten.

So kritisiert der SPD-Bildungsexperte etwa, dass die Schulen die im Rahmen des Projekts vorgesehenen zusätzlichen Sportstunden aus ihrem Ergänzungs- und Poolbereich abschöpfen müssen. Dies habe zur Folge, dass für Maßnahmen der Profilbildung außerhalb des Sports weniger Stunden vorhanden seien. Des Weiteren stelle das Kultusministerium keine zusätzlichen Sportlehrer in Aussicht. Dies hält Bayer für einen schweren Mangel, weil Sportunterricht an Grundschulen schon heute immer wieder von fachfremden Lehrkräften erteilt werden müsse.

Bayer: „Für ein qualifiziertes Sport- und Bewegungsangebot muss die Landesregierung mehr Ressourcen zur Verfügung stellen.“ Bei insgesamt 2.500 Grundschulen sei die angepeilte Steigerung derjenigen Schulen, die am GSB-Projekt teilnehmen, von derzeit 360 auf 500 in den kommenden zwei Jahren „nicht gerade ein Quantensprung“.

Martin Mendler

Stellv. Pressesprecher