Claus Schmiedel: „Zuerst schlägt der Ministerpräsident beim G8 Alarm und sorgt für Chaos in der Koalition, nun sollen halbherzige Korrekturen erst zum Schuljahr 2009/10 greifen“

SPD bekräftigt Forderung nach Regierungserklärung

Die SPD-Landtagsfraktion ist enttäuscht über die Ankündigungen von Ministerpräsident Oettinger zu Kurskorrekturen beim achtjährigen Gymnasium. SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel bezeichnete die geplanten Änderungen bei den Bildungsplänen und beim Nachmittagsunterricht als konzeptionell viel zu kurz gesprungen und zeitlich dem Problemdruck im G8 nicht angemessen. „Wieder erleben wir einen typischen Oettinger: Er hat den Mund gespitzt, pfeift nun aber nicht“, sagte Schmiedel.

Eltern, Schüler und Lehrkräfte blieben weiter im Unklaren, was wann auf sie zukomme. „Zuerst schlägt der Ministerpräsident beim G8 Alarm und sorgt für Chaos in der Koalition, nun sollen halbherzige Korrekturen erst zum Schuljahr 2009/10 greifen“, kritisierte Schmiedel. Er erneuerte seine Forderung, dass Oettinger zur Zukunft des G8 vor dem Landtag eine Regierungserklärung abgeben müsse. „Alle Beteiligten wollen zu Recht wissen, mit welchen Entlastungen im G8 und mit welchen zusätzlichen Ressourcen sie rechnen können.“

Die von Oettinger angekündigten Lösungsansätze zur Verringerung der Stofffülle und zur Integration der Hausaufgaben in den Nachmittagsunterricht bezeichnete Schmiedel als „vage und dünn“. Die Landesregierung müsse endlich erkennen, dass das G8 nur innerhalb eines echten Ganztagsschulkonzeptes erfolgreich umgesetzt werden könne.

Schmiedel: „Das G8 muss als Ganztagsschule organisiert werden. Das ist der Schlüssel zur Lösung der Schwierigkeiten. Alles andere ist Herumdoktern an den Symptomen. An zusätzlichen Ressourcen für pädagogisches Personal führt dann aber kein Weg vorbei.“


Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher