Sie trübt sich ein, die hoch gelobte baden-württembergische Klimaschutzbilanz, wenn man genauer hinsieht. „Denn beim Einsparen von Treibhausgasen vergrößert sich Baden-Württembergs Rückstand zum Bund von Jahr zu Jahr“, so SPD-Klimaschutzexperte Gernot Gruber. Gemäß aktueller Zahlen der statistischen Ämter hat der Bund 2021 insgesamt 39 Prozent an CO2 gegenüber dem Jahr 1990 eingespart. Baden-Württemberg steht mit einer Einsparungsquote von lediglich 19,3 Prozent wesentlich schlechter dar.

„Der Bund ist 2021 mit einer Einsparung von 39 Prozent gegenüber 1990 knapp hinter dem selbstgesteckten Ziel von 40 Prozent geblieben. Somit muss bis zum Jahr 2030 noch eine Lücke von 26 Prozentpunkten geschlossen werden, um dann das 65 Prozent-Einsparziel zu erreichen. Die zu schließende Lücke ist im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg leider sehr viel größer“, so Gruber, klimaschutzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.

Wesentlicher Grund für die schlechtere Bilanz des Südwestens ist, dass hierzulande zuletzt deutlich mehr Energie durch Kohle produziert wurde. „Dadurch stiegen die Treibhausgasemissionen im Sektor Energieerzeugung von 2020 auf 2021 von 13,7 auf 18,4 um 4,7 Millionen Tonnen CO2. Vor diesem Hintergrund ist es äußerst fragwürdig, ob das Einsparziel von 65 Prozent bis 2030 in Baden-Württemberg wirklich erreicht werden kann. Und die 2021, rechtzeitig vor der Bundestagswahl, proklamierte Klimaneutralität für Baden-Württemberg bis 2040, statt wie bisher für das Jahr 2045, ist noch mit keinem gangbaren Weg zum Ziel hinterlegt. Den großspurig von der grün-geführten Landesregierung verkündeten Zielen des selbst ernannten Klimaschutzmusterlandes hinkt die reale Entwicklung leider sehr, sehr weit hinterher“, mahnt Gernot Gruber abschließend.

Achim Winckler

Pressesprecher

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Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz