Ute Vogt: „Ankündigungen allein schaffen keine Perspektive, wenn über 56.000 junge Menschen mit leeren Händen dastehen oder Warteschleifen drehen“

SPD unterstützt Vorschläge des DGB

Angesichts der wachsenden Lehrstellenmisere fordert die SPD-Landtagsfraktion die Landesregierung zu schnellem Handeln auf. Da die Zahl von Altbewerbern für Ausbildungsplätze stetig steige und die Schere zwischen Lehrstellenbewerbern und gemeldeten Ausbildungsplätzen immer weiter aufgehe, müssten den Ankündigungen aus der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten jetzt Taten folgen, so die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ute Vogt. Die Landesregierung müsse wieder Verantwortung übernehmen für den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, aus dem sie sich vor Jahren schrittweise zurückgezogen habe.

Die SPD unterstütze dabei die vom DGB heute präsentierten Vorschläge, die in großen Teilen dem entsprächen, was die SPD-Landtagsfraktion bereits im Dezember vergangenen Jahres gefordert hatte.

Ute Vogt: „Der DGB hat Recht, wenn er noch vor der Sommerpause ein erstes Treffen der vom Ministerpräsidenten angekündigten Steuerungsgruppe Ausbildung einfordert. Jetzt besteht Handlungsbedarf, und deshalb muss jetzt gehandelt werden, nicht erst in ein paar Monaten.“

Die SPD fordert die Landesregierung insbesondere auf, Ausbildungsverbünde stärker als bisher zu unterstützen. Das vom DGB vorgeschlagene externe Ausbildungsmanagement könne dafür einen Beitrag leisten. Zudem müsse der magere Betrag von 300.000 Euro, der dafür derzeit im Landeshaushalt vorgesehen ist, deutlich aufgestockt werden.

Die Landesregierung müsse zudem mit energischen Schritten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die erforderliche Ausbildungsreife bereits in der Schule vermittelt wird, so Vogt, und auch vollzeitschulische Ausbildungsgänge forcieren.

Vogt: „Die Landesregierung darf sich nicht länger dem Auftrag aus Artikel 11 unserer Verfassung entziehen, wonach jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung erhält.“

Das Sonderprogramm der Landesregierung für 600 zusätzliche Ausbildungsplätze, finanziert aus Mitteln der europäischen Union, reiche bei über 34.000 Altbewerben bei weitem nicht aus, um wirklich etwas für die jungen Menschen in Baden-Württemberg zu bewegen, so die Chefin der SPD-Landtagsfraktion.

Helmut Zorell
Pressesprecher