MdL Thomas Knapp: „Minister Mappus wird von den AKW-Betreibern offenbar genausowenig Ernst genommen wie sein Vorgänger“

Nachdem bekannt wurde, dass die EnBW als Betreiber des Gemeinschaftskraftwerks Neckarwestheim erneut und mehrfach Störfälle nicht zeitgerecht gemeldet hatte, ist für die SPD-Fraktion offenkundig, dass die Atomaufsicht des Landes noch immer nicht Ernst genommen wird. „Ich kann nur staunen, was sich die Atomaufsicht auch unter dem neu-en Minister Mappus alles bieten lässt“, so Thomas Knapp, energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Das seit Jahren allzu lasche Regime der baden-württembergischen Atomaufsicht ist offenbar auch nach den Erfahrungen mit Philippsburg II nur auf dem Papier verbessert worden. Die Vorkommnisse der jüngsten Zeit zeigen deutlich, dass die AKW-Betreiber Vorschriften und Auflagen als lästig empfinden und auch nicht befürchten, von der Atomaufsicht an die Kandare genommen zu werden. Daran hat auch der Ministerwechsel überhaupt nichts geändert.“

Beim Gemeinschaftskraftwerk Neckarwestheim ist nach der diesjährigen Revision aus dem Reinigungssystem der Kühlpumpen Wasser mit einer Gesamtaktivität von ca. drei Megabecquerel ausgetreten, was jedoch erst drei Wochen später festgestellt und auch dann erst mit Verzögerung der Atomaufsicht gemeldet wurde. Dies trotz eines ähnlichen Vorfalls wenige Wochen zuvor im Kraftwerk Philippsburg I. Knapp: „Bedenklich ist jede Abgabe radioaktiven Wassers oder Dampfes an die Umgebung, auch wenn die Atomauf-sicht dies jetzt kleinredet. Besonders schwerwiegend ist aber, dass der Betreiber nach wie vor nur sehr schleppend meldepflichtigen Ereignissen nachgeht und diese auch nur verzögert an die Atomaufsicht meldet.“

Helmut Zorell

Pressesprecher