Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP im Landtag fordern die Porsche-Aufsichtsräte dazu auf, Porsche als eigenständige Marke mit klarer eigener Verantwortung und ungeschmälertem Entscheidungsspielraum zu erhalten

Die Fraktionschefs: „Die Entscheidungsautonomie von Porsche aufzugeben und das Unternehmen einzusortieren in die Nischen neun anderer Modellpaletten, wäre ein unverzeihlicher Fehler mit unabsehbar negativen Folgen für Porsche und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“

Die drei Landtagsfraktionen CDU, SPD und FDP fordern in einem gemeinsamen Brief auf Vorschlag von SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel die Aufsichtsräte der Porsche Holding SE dazu auf, bei ihrer Entscheidung zur Zukunft des Konzerns die baden-württembergischen Interessen zu berücksichtigen. Unter Bezug auf die niedersächsische Landesregierung heißt es in dem Schreiben: „Wir fühlen uns jetzt, nachdem die landespolitische Karte von einem anderen Bundesland sehr offensiv gespielt wird, dazu aufgefordert, auch als Parlament entschieden und deutlich die baden-württembergischen Interessen zu markieren.“ Vor diesem Hintergrund formulierten die Fraktionschefs Stefan Mappus, Claus Schmiedel und Dr. Hans-Ulrich Rülke drei Positionen:

1.„Die verantwortungslose Eskalations-Strategie um die Porsche AG, die seit Wochen tagtäglich verschärft wird, ist umgehend zu beenden. Der eingetretene Schaden für die Reputation der Porsche AG ist längst zu groß, als dass eine weitere Zuspitzung riskiert werden darf. Wer immer als ‚Sieger’ aus der momentanen Situation herausgehen mag, die Unversehrtheit der Porsche AG liegt in aller Interesse.

2.Porsche muss als eigenständige Marke mit klarer eigener Verantwortung und ungeschmälertem Entscheidungsspielraum erhalten bleiben. Die Einsortierung als zehnte neben neun anderen Marken bringt Porsche in den Zusammenhang mit einer Sachzwangpolitik, die gar nicht anders kann, als die Interessen von Porsche zu gefährden und ihnen zu schaden.

3.Die Erfolgsgeschichte der Porsche AG im vergangenen Jahrzehnt hat ihren Ausgangspunkt in der ungeteilten und unbestrittenen Entscheidungsautonomie der Unternehmensleitung. Sie aufzugeben und das Unternehmen z. B. einzusortieren in die Nischen neun anderer Modellpaletten, wäre ein unverzeihlicher Fehler mit unabsehbar negativen Folgen für Porsche und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Die Fraktionschefs baten die Aufsichtsräte, sich dafür einzusetzen, dass diese Positionen „Grundlage aller weiteren Beschlüsse“ werden sollten.


Die Pressesprecher von CDU, SPD und FDP