Zum bislang bekannt gewordenen Abschneiden von Neuntklässlern aus Baden-Württemberg bei einer bundesweiten Qualitätsstudie (IQB-Bildungstrend) sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch: „Die Ergebnisse sind für unser Land schlecht und verlangen eine saubere Ursachenanalyse.“ Der Untersuchung zufolge sollen laut Medienberichten Schülerinnen und Schüler aus dem Südwesten im Fach Deutsch und in Fremdsprachen über alle Schularten hinweg deutlich unterdurchschnittliche Leistungen bringen.

Stoch warnte vor den üblichen Reflexen und billigen Schuldzuweisungen. Gefragt sei nun eine Analyse, die den Mängeln in Baden-Württemberg wirklich auf den Grund gehe. „Die Verschlechterung hat sich für unser Land bereits vor 2010 abgezeichnet. Aber eine Umkehr bei der Qualität schafft man im Bildungswesen nicht auf Knopfdruck“, sagte Stoch.

Der SPD-Politiker zeigte sich indessen davon überzeugt, dass Grün-Rot und er als damaliger Kultusminister die Weichen richtig gestellt hätten. „Wir haben massiv in den Ausbau der frühkindlichen Bildung investiert, die Grundschulen gestärkt und auch einen neuen Bildungsplan auf den Weg gebracht. Aber die Wirkungskette bei Bildungsreformen ist eben lang“, erklärte Stoch. Er verwies darauf, dass bei der IQB-Studie keine Gemeinschaftsschulen beteiligt waren und auch die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung kein Faktor gewesen sein könne.

Er kündigte für die SPD an, man werde sich an der bevorstehenden Debatte über Bildungsqualität konstruktiv beteiligen. „Wer aber glaubt, mit der Streichung von 1074 Lehrerstellen dazu einen Beitrag zu leisten, befindet sich auf dem Holzweg. Denn gute Bildung braucht die nötigen Investitionen, allerdings in die richtigen Bereiche“, so Stoch.

Stuttgart, 26. Oktober 2016
Martin Mendler, Pressesprecher