MdL Norbert Zeller: „Tatsache ist, dass Schüler und Lehrer stärker belastet sind. Die Studie der Ministerin bestätigt damit zum Teil die massive Kritik an der Oberstufenreform“
SPD rügt Schavan für Abwatschen des Landeselternbeirats
Die SPD-Landtagsfraktion sieht in den heute vom Kultusministerium veröffentlichten Er-gebnissen einer Studie zur Gymnasialreform teilweise eine Bestätigung der vom Landeselternbeirat, der GEW sowie von Lehrkräften und Schülern geäußerten Kritik an der neuen Oberstufe. Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Norbert Zeller, monierte, dass durch die höhere Stundenzahl projektorientiertes und selbstständiges Lernen zu kurz komme und die Belastung für Lehrer und Schüler enorm gestiegen sei.
Zugleich warf der SPD-Bildungsexperte der Ministerin vor, die derzeit schlechte Stimmung an den Gymnasien im Land zu verharmlosen. Norbert Zeller: „Wenn Frau Schavan nach all den Massenprotesten gegen ihre Reform den Abgeordneten in einer Stellungnahme allen Ernstes schreibt, die Einführung der neuen Oberstufe sei ruhig und reibungslos verlaufen, dann zeigt dies, unter welchem Realitätsverlust die Ministerin inzwischen leidet.“
Auf völliges Unverständnis stößt bei der SPD überdies die massive Kritik der Ministerin am Landeselternbeirat. Dieser hatte sich in den letzten Monaten mehrfach deutlich gegen die neue Oberstufe ausgesprochen und deshalb den Unmut Schavans auf sich gezogen. „Der Landeselternbeirat hat die Aufgabe, Sorgen und Nöte von Eltern und Schülern aufzugreifen und zu artikulieren“, sagte Zeller.
Zeller nannte die Kritik des Landeselternbeirats angesichts von mehreren hundert Protestbriefen und mehreren tausend Teilnehmern bei Kundgebungen gegen die Gymnasialreform Schavans „völlig legitim“. „Die Ohrfeige der Ministerin für die Vorsitzende des Landeselternbeirats ist deshalb schlechter Stil und in der Sache voll daneben“, sagte Zeller.
Stellv. Pressesprecher