MdL Ulla Haußmann: „Es darf nicht sein, dass die Verteilung lebensrettender Medikamente an fehlenden Fläschchen scheitert“

Verteilung antiviraler Medikamente offenkundig nicht gesichert

Die SPD-Landtagsfraktion verlangt von der Landesregierung unverzüglich Auskunft über die offenkundig völlig unzureichenden Notfallplanungen für den Fall einer Vogelgrippe-Pandemie. Ulla Haußmann, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, bezieht sich dabei auf die massive Kritik des Präsidenten des Landesapothekerverbandes. Im Südkurier vom vergangenen Samstag hatte der Präsident kritisiert, das Land sei auf eine mögliche Pandemie nicht vorbereitet. Unter anderem fehlten rund zwei Millionen Fläschchen, um das in sieben-Kilo-Gebinden an die Apotheken gelieferte Tamiflu-Pulver in aufgelöster Form an die Patienten weitergeben zu können. Mehr noch: Die Apotheker hätten bis zur Stunde noch nicht einmal die Rezeptur, wie aus dem Pulver ein trinkbarer Saft gemixt werden kann, so die Kritik der Apotheker.

Die SPD-Gesundheitsexpertin Haußmann verlangt deshalb von der Landesregierung, die Notfallplanung für den Fall einer Pandemie umgehend fertig zu stellen, damit im Ernstfall auch wirklich, wie von der Regierung versprochen, 20 Prozent der Bevölkerung mit den notwendigen Medikamenten versorgt werden können. „Es darf nicht sein, dass die Verteilung lebensrettender Medikamente daran scheitert, dass keine geeigneten Behältnisse vorhanden sind.“

Die SPD-Abgeordnete kritisierte auch, dass sich die Landesregierung nach langem Zögern zwar entschlossen habe, den Vorrat an antiviralen Medikamenten aufzustocken, dabei aber noch nicht einmal die Frage der Verteilung dieser Medikamente geklärt habe. Die für die Verteilung der Medikamente zuständigen Mediziner hätten bis zur Stunde offenkundig keinerlei Informationen darüber, an welche Personengruppen sie die Medikamente im Bedarfsfall bevorzugt ausgeben sollen.

Die Landesregierung, so Haußmann, habe lange genug Zeit gehabt, einen Pandemieplan zu erarbeiten und logistische Fragen der Verteilung der lebensrettenden Medikamente zu klären. „Es wird Zeit, dass die Landesregierung im Interesse des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung ihre Hausaufgaben jetzt rasch erledigt und die Probleme bei der Verteilung der Medikamente unverzüglich klärt.“

Helmut Zorell
Pressesprecher