MdL Hans-Martin Haller: „Anstatt wie in Hessen sinnvolle Verkehrssteuerungsanlagen zu bauen, setzt die Landesregierung auf schwer zu findende Staustandbilder im Internet“

SPD-Verkehrsexperte Hans-Martin Haller vermisst bei der Landesregierung ein schlüssiges Verkehrssteuerungskonzept. Denn anstatt wie in Hessen die knappen Mittel zielgerichtet für eine intelligente Verkehrssteuerung einzusetzen, werfe sie ihr Geld für teure, aber nutzlose Standbilder im Internet aus dem Fenster.

Insgesamt 112 Kameras will sie für 2 Mio. Euro an Autobahnen im Land aufstellen. Die Momentaufnahmen schauen sich derzeit 2.200 Nutzer tagtäglich an. Dies ergab eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion an die Landesregierung. Haller bezweifelt eine positive Wirkung der Webcams für die Verkehrssteuerung oder gar Stauvermeidung. Eine Investitionssumme von zwei Millionen Euro – Instandhaltungs- und Unterhaltskosten noch gar nicht mit eingerechnet – sei für dieses Projekt jedenfalls nicht gerechtfertigt.

Hans-Martin Haller: „Staugeplagten Autofahrern ist mit temporären Seitenstreifenfreigaben, sinnvollen Verkehrslenkungsanlagen und einem durchdachteren Baustellenmanagement viel besser geholfen. Und wenn ich auf der Strecke bin, höre ich eben Verkehrsfunk und kann nicht auf Webcams klicken.“

Gehe man davon aus, dass sich die Nutzer der hübschen Standbildchen gleichmäßig über das Land und den Tag verteilen, so habe man pro Stunde zwei bis fünf Autofahrer, welche an einer Kamera vorbeifahren und dabei wissen, wie es dort vor einer Stunde aussah.


Stuttgart, 10. August 2009
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher