MdL Claus Schmiedel: „Wir müssen die Goldgräberstimmung bei der Satellitennavigation nutzen und über ein Galileo-Zentrum eine Zukunftsschmiede in Baden-Württemberg anstoßen“

Satelittennavigationsbranche soll mit Mitteln der L-Bank gefördert werden

Zeitgleich zum heutigen „Galileo-Kongress“ des Wirtschaftsministeriums und des Steinbeis-Europa-Zentrums hat die SPD-Landtagsfraktion einen Parlamentsantrag eingebracht, der die Schaffung eines Galileo-Zentrums für Baden-Württemberg fordert. Das Zentrum soll als zentrale Kommunikationsdrehscheibe für das Thema Satellitennavigation in Baden-Württemberg dienen und für Wirtschaft und Wissenschaft kompetenter Ansprechpartner sein. Claus Schmiedel, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Das Land darf sich der Zukunftsbrache Satellitennavigation nicht nur halbherzig widmen. Wir brauchen eine Zukunftsschmiede und Fördergelder für die Unterstützung von Forschung und Anwendung.“

Nach Berechnungen der EU birgt das Europäische Satellitennavigationssystem Galileo, das in Konkurrenz zu dem US-amerikanischen GPS und dem russischen GLONASS in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll, Potenzial für 140.000 neue Arbeitsplätze und einen kumulierten volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 74 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020. Für Baden-Württemberg mit seinen exzellenten wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen stelle der Aufbau deshalb eine große Chance dar, so Schmiedel. Notwendig seien dazu aber kompetente und finanzielle Unterstützung durch das Land.

Ähnlich der Initiative des Landes Hessen, das ein Centrum für Satellitennavigation (CESAH) im Jahre 2006 gründete, fordert die SPD-Landtagsfraktion ein solches Zentrum auch für Baden-Württemberg. Zur Gründung eines solchen Zentrums sollen nach Ansicht der SPD Mittel der L-Bank zur Verfügung gestellt werden. Es soll als Drehscheibe für das Thema Satellitennavigation die Funktionen eines Informations-, eines Gründungs-, sowie insbesondere eines Anwendungszentrums unter einem Dach vereinigen.

Schmiedel: „Ein solches Galileo-Zentrum dient besonderes dem innovativen Mittelstand des Landes und fördert das Entstehen von Hoch-Technologie-Arbeitsplätzen.“

Die verschiedenen Initiativen der Landesregierung werden von der SPD-Landtagsfraktion zwar grundsätzlich begrüßt. Wegen der internationalen Konkurrenz in diesem Feld seien Einzelaktionen, wie etwa der heutige „Galileo-Kongress“, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so Schmiedel.

Ein zentrales Galileo-Zentrum dagegen könnte, anders als das lose verknüpfte Galileo-Forum der Landesregierung, die „Goldgräberstimmung“ im Bereich Satellitennavigation weiter anheizen und damit weitere Forschungsergebnisse und Anwendungsprodukte fördern. Über ein zentrales Galileo-Zentrum könnte so nach Ansicht des Wirtschaftsfachmanns Schmiedel die Wertschöpfung im Land erfolgen und die Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze befördern.

Helmut Zorell
Pressesprecher