Claus Schmiedel: „Wenn wir den islamischen Religionsunterricht ausbauen wollen, dann muss sich dies auch in der Lehreraus­bildung mit entsprechenden Lehrstühlen niederschlagen“

Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die Forderung der Pädagogischen Hochschulen auf Einrichtung von Professuren für islamische Religionspädagogik. „Wenn wir den islamischen Religionsunterricht ausbauen wollen, dann muss sich dies auch in der Lehrerausbildung mit entsprechenden Lehrstühlen niederschlagen“, erklärte Fraktionschef Claus Schmiedel.

Er sprach sich für Lehrstühle aus, die das Studienfach „Islamische Theologie/ Religionspädagogik“ unter fachdidaktischen und religionspädagogischen Aspekten wissenschaftlich begleiten können. Aus Schmiedels Sicht sind Professuren an zwei Pädagogischen Hochschulen erforderlich, die dann aber mit den anderen Pädagogischen Hochschulen im Land kooperieren und auch mit dem Lehrstuhl Islamwissenschaften der Universität Tübingen zusammenarbeiten könnten.

Hintergrund ist, dass mit Beginn des Wintersemesters 2015/2016 Studierende mit dem Berufswunsch Grundschullehrer/in erstmals regulär das Fach „Islamische Theologie/Religionspädagogik“ belegen können. Bislang konnten Studierende dieses Fach lediglich als freiwilliges Erweiterungsfach belegen. Die Hochschulen selbst behalfen sich bei der Lehrerausbildung mit Lehrbeauftragten.

Schmiedel verwies auf den Umstand, dass an keiner der sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg eine Professur existiere, die das Studienfach lehren und darin Prüfungen abnehmen könne. Die PH-Rektorenkonferenz fordere angesichts der gesellschaftspolitischen Notwendigkeit, verstärkt gegen religiösen Analphabetismus vorzugehen, mit Recht ein Signal für die Einrichtung von Professuren für islamische Religionspädagogik.

Zwar gebe es an der Universität Tübingen den Lehrstuhl Islamwissenschaften. Dieser decke jedoch lediglich den fachwissenschaftlichen und gymnasialen Bereich ab. Die Ausbildung zum Grundschullehramt finde in Baden-Württemberg aber an den Pädagogischen Hochschulen statt.

„Es ist jetzt die Zeit gekommen, Nägel mit Köpfen zu machen und an den Pädagogischen Hochschulen die bestehende Lücke durch die Einrichtung von Professuren für diesen Bereich zu schließen“, sagte Schmiedel.

Stuttgart, 12. Februar 2015
Martin Mendler, Pressesprecher