MdL Johannes Stober: „Die Studenten ins Praxissemester zu schicken und ihnen dann den Instrumental- und Gesangsunterricht zu streichen, ist widersinnig“

Scharfe Kritik übt die SPD-Landtagsfraktion an den Kürzungsmaßnahmen der Landesregierung bei den Studierenden der Schulmusik. Es geht dabei nach den Angaben des SPD-Abgeordneten Johannes Stober um die Streichung der Mittel für den Gesangs- und Instrumentalunterricht während des Pflicht-Praxissemesters. Studierende und Professoren sähen sich nun getäuscht, weil sie sich auf die Versicherung des Landes verlassen hätten, dass es sich aufgrund der Studiengebühren nicht aus der laufenden Finanzierung der Hochschulen zurückziehe. Genau dies geschehe nun aber, moniert Stober. Die staatlichen Musikhochschulen, an denen auch die Musiklehrer für die Schulen des Landes ausgebildet werden, seien deshalb zu Recht entrüstet.

Stober: „Die Studenten ins Praxissemester zu schicken und ihnen dann in diesen Monaten den für die Ausbildung dringend notwendigen Instrumental- und Gesangsunterricht zu streichen, ist völlig widersinnig.“ In einem halben bis dreiviertel Jahr ohne diesen Unterricht verlernten die angehenden Schulmusiker viel oder gewöhnten sich gar falsche Spielweisen an. „Das Geld für eine aberwitzige Muttertags-Blumenkauf-Kampagne war sofort freigeschaufelt, bei den Hochschulen aber wird jede Kürzungsmöglichkeit durchexekutiert.“

Stober verlangt von der Landesregierung, die Kürzungen zurückzunehmen. Es gehe hier gerade einmal um 112.500 Euro jährlich bei insgesamt 8,203 Mio. Euro, die der Landtag jährlich zur Finanzierung der Umstrukturierungen im Lehramt zur Verfügung stellt. Auch die Studierendenvertretungen (ASten) der fünf Musikhochschulen im Land und die Senate der Musikhochschulen Karlsruhe und Mannheim hätten Resolutionen verabschiedet, um Druck auf die Landesregierung auszuüben.


Helmut Zorell
Pressesprecher