„Minister Lucha ist das Festhalten an alten Strukturen wichtiger als die Überlebenschancen von besonders früh geborenen Kindern“, kritisiert der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Florian Wahl daran, dass Baden-Württemberg gegen die neuen Regeln des Bundes für die Frühchenversorgung vor Gericht ziehen will. „Er weiß spätestens, seit er 2011 in den Landtag gewählt wurde, dass besonders kleine Frühchen in Kliniken, die viele dieser Kinder betreuen, besser aufgehoben sind. Zum Beispiel in Sachsen werden solche Kinder nur in den Universitätskliniken von Dresden und Leipzig sowie im Klinikum Chemnitz betreut. Sie haben dort höhere Überlebenschancen und erleiden weiniger schwerwiegende Komplikationen, vor allem weil das Personal dort über mehr Behandlungserfahrung verfügt. In Baden-Württemberg sind bisher noch 20 Kliniken zur Behandlung zugelassen – darunter auch die Klinik in Luchas Wahlkreis Ravensburg.“

„Die Behandlung von lebensbedrohlichen Zuständen oder Erkrankungen muss in Kliniken konzentriert werden, die besondere Erfahrungen darin besitzen. Es wäre Luchas Aufgabe gewesen, die Landeskrankenhausplanung in Baden-Württemberg entsprechend weiterzuentwickeln. Dass die Regelung des Gemeinsamen Bundesausschusses nun in die Strukturen Baden-Württembergs eingreift, ist somit Luchas eigenes Verschulden“, so Wahl.

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Roland Klose
Berater für Sozial- und Gesundheitspolitik