Wer auf eine Förderung beim sozialen Wohnungsbau hofft, muss sich hierzulande in Geduld üben. „Der Landesregierung gelingt ein Kunststück, das sogar für Grün-Schwarz selten ist: Die Mittel für Wohnraumförderung sind dieses Jahr schon weg, bevor sie überhaupt da sind“, sagt der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Daniel Born.

„Das Land hat dieses Jahr noch keinen einzigen Cent für Wohnraumförderung freigegeben – gibt aber zu, dass die Mittel für 2025 durch alte Anträge schon komplett verbraucht sind.“ Das geht aus der Antwort des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor. „Das Land hat im Haushalt eindeutig die falschen Prioritäten gesetzt“, so Born weiter. „Bayern gibt für jeden Euro aus dem Bund für Wohnraum einen Euro aus dem eigenen Sparschwein dazu, Baden-Württemberg gerade einmal 60 Cent.“ Die SPD-Landtagsfraktion fordert: Jeder Euro aus Berlin muss mindesten einen Euro aus dem Land nach sich ziehen.

Born kritisiert zudem die fehlende Priorisierung bei der Vergabe von Wohnraumförderung: „Ob damit ein Einfamilienhaus für einige wenige oder ein Mehrfamilienhaus mit bezahlbaren Wohnungen für viele gefördert wird, spielt dabei keine Rolle.“ Er fordert: „Wir müssen zwingend den barrierefreien Mehrgeschossbau bevorzugen. Anders werden wir der in Baden-Württemberg besonders großen Wohnungsnot nicht Herr.“

Eva-Christin Scheu
Pressesprecherin

Ansprechpartner

Moritz Schwier
Parlamentarischer Berater für Landesentwicklung und Wohnen