Nach dem Ende des Kalten Kriegs hat die Bundeswehr auch in Baden-Württemberg zahlreiche Kasernen, Depots und andere Liegenschaften aufgegeben. Für viele Städte und Gemeinden eröffneten sich dadurch große Chancen: Neue Wohn- und Gewerbegebiete konnten entstehen – oft mitten im Ort oder in gut erschlossenen Lagen am Rand.
Doch angesichts der aktuellen Sicherheitslage soll die Bundeswehr nun wieder wachsen. Und das bedeutet, dass sie viele dieser Flächen wieder selbst braucht. Damit geraten lang geplante kommunale Entwicklungsprojekte ins Wanken.
„Der dringend notwendige Aufbau der Bundeswehr darf die Stadtentwicklung vor Ort nicht abwürgen“, betont Jonas Hoffmann, wohnungspolitischer Sprecher und Verteidigungsexperte der SPD-Landtagsfraktion. Er mahnt die Landesregierung, das Thema aktiv anzugehen. „Die Bauministerin hat gerade ein Gesetz auf den Weg gebracht, das der Bundeswehr schnelle Bauverfahren ermöglicht. Den gleichen Einsatz erwarten wir jetzt auch für die betroffenen Kommunen, die mit viel Engagement neue Zukunftspläne entwickelt haben“.
Hoffmann warnt davor, Landesverteidigung und Stadtentwicklung gegeneinander auszuspielen. Stattdessen brauche es pragmatische Lösungen: „Das Land sollte die Kommunen aktiv unterstützen – etwa durch eine landeseigene Entwicklungsgesellschaft, die bei der Umplanung hilft oder alternative Bauprojekte vor Ort selbst realisiert.“
Simon Schwerdtfeger
Presse und Social Media
Ansprechpartner



