Nach der Verabschiedung des Rentenpakets der Bundesregierung hat sich der Gewerkschaftsrat der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg klar zur langfristigen Sicherung einer starken Rentenversicherung bekannt. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Gewerkschaftsvertretende und SPD-Abgeordnete angesichts der laufenden Debatten politischen Willen und Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt.

„Im wahrsten Sinne des Wortes haben sich Beschäftigte nach einem langen Arbeitsleben eine gute Rente verdient“, sagt Kai Burmeister, Vorsitzender des DGB Baden-Württemberg: „Die Stabilisierung des Rentenniveaus ist dafür ein Schritt in die richtige Richtung, davon profitieren alle Generationen. Wir Gewerkschaften stehen für eine starke Rentenversicherung – Armut im Alter passt nicht zu einem reichen Land. Dafür braucht es mehr tarifgebundene Arbeit, mehr Beitragszahler und die politische Bereitschaft, die demografischen Herausforderungen solidarisch zu bewältigen.“

In Baden-Württemberg warnt der Gewerkschaftsrat trotz grundsätzlich hoher Renten vor wachsender Ungleichheit: Die Teilzeitquote bei den Frauen ist europaweit eine der höchsten, der Abstand bei der Rente zwischen Männern und Frauen höher als irgendwo sonst in Deutschland. Jede zweite Frau und jeder fünfte Mann bekommt schon heute eine Rente unter dem Niveau der Grundsicherung.

„Altersarmut wird nicht im Alter gemacht, sondern in den Jahrzehnten des Erwerbslebens“, sagt Andreas Stoch, Fraktions- und Landesvorsitzender der SPD: „Deswegen bedeutet mehr Kinderbetreuung weniger Teilzeit, deswegen lohnt sich mehr Tarifbindung und weniger Niedriglohn unterm Strich, genauso wie ein höherer Mindestlohn. Gute Arbeit zahlt sich aus – und zwar für uns und für unseren Staat.“

Der Rat steht zur abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren und zur Grundrente und möchte mehr Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Offen zeigt sich das Gremium dafür, das Renteneintrittsalter nicht mehr ans Alter, sondern an die Beitragsjahre zu koppeln.

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle

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Roland Klose
Berater für Sozial- und Gesundheitspolitik