Claus Schmiedel: „Obwohl Porsche nach wie vor gut dasteht, findet das Unternehmen derzeit nicht genügend Kreditgeber. Deshalb ist es gerechtfertigt, dass die KfW in die Bresche springt“
Die staatliche Förderbank KfW soll dem Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche mit einem Kredit in Höhe von 1,75 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Mit dieser Forderung hat sich SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Obwohl das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 45 Prozent nach wie vor hervorragend dastehe, habe es derzeit Schwierigkeiten, so Schmiedel, bei einem angestrebten Konsortialkredit von nunmehr noch 12,5 Milliarden Euro Finanziers für einen Teilbetrag von 1,75 Milliarden Euro zu finden.
Vor diesem Hintergrund habe Porsche einen Kreditantrag in dieser Höhe bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau gestellt. Der „Lenkungsausschuss Unternehmensfinanzierung“ werde sich mit dieser Angelegenheit am Montag kommender Woche befassen.
In seinem Brief bittet Schmiedel die Bundeskanzlerin, dafür Sorge zu tragen, dass dieser Kredit bewilligt wird. Eine Ablehnung sei kaum nachzuvollziehen, „denn es handelt sich für die KfW um ein ertragreiches und gut besichertes Obligo.“ Ordnungspolitisch sei die Kreditgewährung durch die KfW zu rechtfertigen, weil die internationalen Kapitalmärkte und auch der nationale Kapitalmarkt derzeit nicht voll funktionsfähig sind.
Schmiedel erinnerte daran, dass es für Porsche noch vor einem Jahr völlig unproblematisch war, Kreditgeber für Verbindlichkeiten in Höhe von 35 Milliarden Euro zu gewinnen. Die aktuellen Schwierigkeiten lägen darin begründet, dass sich ausländische Kreditinstitute fast vollständig aus der Unternehmensfinanzierung zurückgezogen hätten.
Zu den Erfolgschancen des Kreditantrags von Porsche bei der KfW äußerte sich Schmiedel zuversichtlich: „Auch der Bundeskanzlerin sind die momentanen Probleme deutscher Unternehmen mit der Kreditversorgung bewusst.“
Stuttgart, 3. Juni 2009
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher