MdL Norbert Zeller: „Anstatt die Kommunen in den Umweg der Privatschulgründung zu treiben, sollte der Kultusminister den Weg frei machen für innovative Lösungen im staatlichen Schulsystem“
Die SPD-Landtagsfraktion hat Kultusminister Rau aufgefordert, das Schulkonzept der Gemeinde Mulfingen im öffentlichen Bildungswesen zu genehmigen. Die Gemeinde habe mit den Beteiligten vor Ort ein innovatives pädagogisches Konzept zur Weiterentwicklung ihres einzügigen Hauptschulstandortes erarbeitet und so die Voraussetzung dafür geschaffen, „dass die Schule im Dorf bleibt“, sagte der SPD-Bildungsexperte Norbert Zeller, zugleich Vorsitzender des Schulausschusses im Landtag. „Anstatt die Kommunen in den Umweg der Privatschulgründung zu treiben, sollte der Kultusminister den Weg frei machen für innovative Lösungen im staatlichen Schulsystem“, so Zeller weiter.
Der SPD-Bildungsexperte will Schulträgern einen Rechtsanspruch auf Genehmigung von Schulkonzepten einräumen, mit denen Kinder länger gemeinsam lernen und besser individuell gefördert werden können. Zahlreiche Kommunen hätten auf die zurückgehenden Schülerzahlen mit innovativen Konzepten reagiert. Dazu gehöre etwa die Möglichkeit, an einem Hauptschulstandort auch den echten Realschulabschluss zu machen.
Zeller warf der Landesregierung vor, mit ihren Plänen zur Werkrealschule die Existenz vieler der rund 800 einzügigen Hauptschulstandorte im Land zu gefährden. Gerade kleinere Gemeinden im ländlichen Raum stemmten sich zu Recht gegen das Aus ihrer einzigen weiterführenden Schule am Ort. „Die kommunalen Schulträger vor Ort haben jede Menge gute pädagogische Ideen. Jetzt muss der Kultusminister nur noch erlauben, dass sie in die Tat umgesetzt werden dürfen“, sagte Zeller.
Stuttgart, 2. Juni 2009
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher