MdL Alfred Winkler: „Es ist unfassbar, dass die Landesregierung eine zusätzliche Belastung überhaupt in Erwägung zieht!“

Der Waldshuter SPD-Landtagsabgeordnete Alfred Winkler ist entsetzt über die Antwort der Landesregierung auf seine Anfrage im Parlament zum Fluglärm in Südbaden. Auf seine Frage, ob die Landesregierung Nordabflüge vom Flughafen Zürich definitiv ausschließe oder diese als Teil der Verhandlungsmasse akzeptiere, gab Staatsminister Stächele allen Ernstes die Bereitschaft des Landes zum Besten, prinzipiell auch Nordabflüge vom Züricher Flughafen zu akzeptieren.

Da die Region Südbaden wiederholt deutlich gemacht habe, Lasten, die vom Flughafen Zürich ausgehen, zu tragen, schließe das “den Abflug zunächst einmal nicht aus“, so Stächele wörtlich. Wenn die Schweiz anböte, „Tausend Anflüge gegen Tausend Abflüge“, würde er sagen: „Bitteschön! Gebt uns 30.000 Abflüge und nehmt dafür 30.000 Anflüge.“

„Es ist unfassbar, dass die Landesregierung eine zusätzliche Belastung des südbadischen Raums durch Fluglärm überhaupt in Erwägung zieht“, so Winklers Kommentar. Die Landesregierung leiste damit ohne Not einer Debatte Vorschub, die niemand in Südbaden wolle, so Winkler. „Die Menschen in Südbaden sind schon jetzt über Gebühr durch Anflüge belastet. Nun auch noch die Schleusen für die lärmigeren Abflüge über deutsches Territorium zu öffnen, ist schlicht verantwortungslos!“

Winkler forderte die Landesregierung auf, eindeutig gegen Abflüge über Deutschland Position zu beziehen. Nur 1,8 Prozent der Züricher Fluggäste kämen aus Baden-Württemberg, das Auftragsvolumen am Züricher Flughafen für Firmen aus dem Ländle liege laut IHK bei unter einem Prozent. Doch mit 102.000 Anflügen pro Jahr gingen ca. 80 Prozent aller Landungen in Zürich über deutsches Territorium.

Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher