Als „politisch nicht nachvollziehbar und lediglich durch Karrierebestreben motiviert“ bezeichnete SPD-Fraktionschef Wolfgang Drexler den heute in Stuttgart vor der Presse bekannt gegebenen Wechsel der grünen Landtagsabgeordneten Heike Dederer zur CDU und deren Übertritt in die CDU-Fraktion. „Der grüne Laubfrosch hat sich über Nacht in eine schwarze Kröte verwandelt“, kommentierte Drexler den Vorgang süffisant.
Angesichts der erheblichen Differenzen zwischen Grünen und CDU auf entscheidenden Feldern der Landespolitik habe er keinerlei Verständnis für den Schritt Dederers, erklärte Drexler. Schließlich habe der Grünen-Fraktionsvorsitzende Winfried Kretschmann nach dem schwarz-grünen Techtelmechtel bei der Stuttgarter OB-Wahl das Angebot von CDU-Fraktionschef Oettinger zur Zusammenarbeit im Landesparlament nicht ohne Grund als „substanzlos und unbegründet“ zurückgewiesen.
„Die von Frau Dederer vorgeschobene politische Entfremdung ist nicht glaubhaft. Viel spricht dafür, dass sie ihren Stern bei den Grünen einfach nur sinken sah“, meinte Drexler weiter. Es sei natürlich Sache der Grünen, ob sie ihr ehemaliges Fraktionsmitglied nun zur Niederlegung seines Mandats auffordern. „Aber eigentlich gebietet es der politische Anstand, auf das Mandat zu verzichten, und zwar unverzüglich“, schob Drexler nach.