Die SPD sieht die Maßnahmenbilanz von Minister Hauk (CDU) zur Vogelgrippe im vergangenen Halbjahr kritisch. „Die unnötige Stallpflicht im ganzen Land ging auf Kosten des Tierschutzes“, sagte SPD-Agrarexperte Reinhold Gall.

Anders als in den meisten Bundesländern hatte im ganzen Land das gesamte Geflügel, also beispielsweise auch von Kleintierzüchtern oder Straußenhaltern, eingesperrt werden müssen. „Es hätte völlig ausgereicht, nur in Risikogebieten am Bodensee und an größeren Gewässern diese Maßnahme zu ergreifen“, erklärte Gall. „Die pauschale Stallpflicht schoss über das Ziel hinaus.“

Für die Tiere sei durch monatelanges Einsperren bei wenig Licht oft großer Stress entstanden, der die Nachzucht erschwert und die Tiere aggressiv und krankheitsanfällig gemacht habe. Zudem sei auch unter Fachleuten noch sehr umstritten, inwieweit nicht vor allem die Haltung von zigtausend Tieren in Mastanlagen und bei Eierproduzenten die Ausbreitung der Krankheit befördere. Diese würden viel zu selten auf kranke Tiere untersucht.

Stuttgart, 21. April 2017
Martin Mendler, Pressesprecher

Ansprechpartner

Nils Opitz-Leifheit
Berater für Energie und Umwelt, Ländlicher Raum, Verbraucherschutz