Bitter, aber leider notwendig ist der Schritt der Stadt Niederstotzingen für die SPD-Landtagsfraktion. „Der Beschluss der Schließung ist enorm traurig, für die Stadt, für die Beschäftigten, für die Wissenschaft und für die Strahlkraft des Welterbes“, so Fraktionschef Andreas Stoch, in dessen Wahlkreis der Archäopark liegt: „Es ist aber auch eine konsequente und mutige Entscheidung. Denn sie macht klar, dass die wissenschaftlich begleitete Präsentation der Grabungsergebnisse im Archäopark ein Niveau erreicht hat, hinter das die Akteure nicht mehr zurücktreten wollen. Was das Land bisher angeboten hat, wird diesem Anspruch in keiner Weise gerecht. Zu wenig ist in diesem Fall halt einfach nichts.“

Stoch: „Offenbar träumt man in der grün-schwarzen Regierung immer noch davon, dass ein kleiner Ort wie Niederstotzingen und viele private Gönner und Sponsoren dem Land Baden-Württemberg eine Welterbe-Stätte zum Nulltarif liefern. Es wird Zeit, aufzuwachen: Das Eiszeitkunst-Welterbe braucht vom Land keine warmen Worte, sondern endlich solide Hilfen. Deswegen fordern wir für den neuen Haushalt ein Jahresbudget von einer Million Euro für das Eiszeitkunst-Welterbe, sowohl im Alb-Donau-Kreis wie im Kreis Heidenheim.“

Auch Stochs Fraktionskollege Martin Rivoir aus Ulm hofft noch auf ein Einsehen: „Die Landesregierung muss begreifen, dass Eiszeithöhlen keine Gebäude sind, für die jetzt einfach ein Hausmeister eingestellt werden muss. Sie sind ein Thema der Wissenschaft. Deswegen wird sich die SPD weiterhin für einen angemessenen Umgang mit diesem Welterbe einsetzen. Das bedeutet eine ausreichende Finanzierung durch das Land. Und es heißt, einen Teil der Verantwortlichkeit für dieses Welterbe am Wissenschaftsministerium anzusiedeln und nicht nur beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen. Wir sehen hier das letzte Wort noch nicht gesprochen.“

Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle

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