MdL Norbert Zeller: „Die Gleichheit der Bildungschancen wäre gefährdet, wenn es vom Geldbeutel der Eltern abhängt, welche Bücher und Medien sich die Schüler leisten können“
Auf strikte Ablehnung stoßen bei der SPD-Landtagsfraktion die Pläne von Kultusministerin Annette Schavan (CDU), in Baden-Württemberg die Lernmittelfreiheit abzuschaffen. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Norbert Zeller, bezeichnete den neuerlichen Vorstoß als extrem familien- und bildungsfeindlich. „Die Gleichheit der Bildungschancen wäre gefährdet, wenn es vom Geldbeutel der Eltern abhängt, welche Bücher und Medien sich die Schüler leisten können“, sagte Zeller.
Der SPD-Bildungsexperte forderte Schavan auf, ihre Gedankenspiele einzustellen. „Die SPD hält an der Lernmittelfreiheit fest. Es wird deshalb keine Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Verfassungsänderung im Landtag geben“, betonte Zeller.
Würde die Lernmittelfreiheit in Baden-Württemberg abgeschafft, dann müssten Eltern für die Schulbücher ihrer Kinder jedes Jahr Hunderte von Euro zahlen. Dies sei mit der SPD nicht zu machen. „Die Lernmittelfreiheit ist ein wichtiger Garant für die Gleichheit der Bildungschancen in Baden-Württemberg“, so Zeller.
Nach Ansicht der SPD wird für Eltern der Schulbesuch ihrer Kinder seit Jahren ohnehin immer teurer. Zeller verwies auf die in den letzten Jahren vielerorts stark gestiegene Elternbeteiligung an den Kosten für Schülerbeförderung und die Praxis vieler Schulen, bei den Kindern für zusätzliche Lernmittel wie Workbooks im Fremdsprachenunterricht oder Literatur für den Deutschunterricht einen Obulus zu verlangen.