Sascha Binder: „Strobl soll sich um die Aufgaben im Land kümmern und sich mit klugen Ratschlägen in Richtung Berlin zurückhalten, auf die dort ohnehin keiner wartet“

Deutliche Worte findet SPD-Fraktionsvize Sascha Binder zu den jüngsten Äußerungen von Innenminister Thomas Strobl zu Thomas de Maizières Forderung nach praxiseinheitlichen Alterstests für Flüchtlinge sowie seine Befürwortung einer weiteren Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär geschützte Flüchtlinge über März 2018 hinaus: „Strobl soll sich um die umfangreichen Aufgaben im Land kümmern und sich endlich mit klugen Ratschlägen in Richtung Berlin zurückhalten, auf die dort ohnehin keiner wartet“.

Strobl habe im Land genug Probleme zu lösen und solle seine Kraft deshalb besser darauf verwenden, anstatt sich ständig in bundespolitische Themen einzumischen. „Die Standortkonzeption für die Landeserstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge ist immer noch nicht unter Dach und Fach. Auch die Frage, wo sich in Zukunft das Ankunftszentrum für Flüchtlinge befinden soll, ist weiterhin unklar“, verweist Binder nur auf eine der offenen Baustellen des Innenministers.

Zudem seien die Äußerungen Strobls zum Familiennachzug für die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung nicht gerade förderlich. „Auch wenn es dem Innenminister sichtlich schwer fällt, sollte er die Klärung dieser Frage den Verhandlungsteams von CDU/CSU und SPD auf Bundesebene überlassen“, so Binder. „Wer sich über die Probleme mit unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) beklagt, darf den Familiennachzug nicht kategorisch ablehnen.“ Binder verweist in diesem Zusammenhang auf Aussagen von Experten, die insbesondere die Bedeutung der Familie für die Integration betonen.

Stuttgart, 4. Januar 2018

Heike Wesener
Pressesprecherin

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Malin Melbeck
Parlamentarische Beraterin für politische Planung und Strategie, Parlamentsrecht, Stellvertretende Fraktionsgeschäftsführerin