Die SPD fordert ein Zukunftskonzept für General Electrics Mannheim (GE). Dies ist die Quintessenz eines Besuchs des Arbeitskreises Wirtschaft der SPD-Landtagsfraktion beim Betriebsrat von GE. "Das Unternehmen muss von seinen brachialen Abbauplänen abrücken. Die von Betriebsrat und IG Metall vorgelegten Pläne sind vielversprechend und sollten in Angriff genommen werden", erklärte der Mannheimer Landtagsabgeordnete Stefan Fulst-Blei, auf dessen Initiative hin die Wirtschaftspolitiker der Fraktion einen Besuch beim Betriebsrat im Käfertaler Werk abstatteten.

Elisabeth Möller und Eckhardt Sans sowie Reinhold Götz von der IG Metall informierten über den aktuellen Sachstand in Sachen Altersteilzeitregelung sowie über die alternativen Vorschläge zur Zukunft des Standorts Mannheim. Die Arbeitnehmerseite setzt auf eine Neuorientierung des Standorts in Richtung Energiewende. Das Werk verfüge über einen zum Teil einmaligen Schwer-Maschinenpark sowie hochqualifizierte Beschäftigte, flankiert durch eine sehr erfolgreiche Ausbildungsabteilung.

Profitable Möglichkeiten bestünden in der Fertigung von Behältern für nukleare Abfälle, sogenannte Castoren, oder auch in der Produktion von Windkraftanlagen. Alleine im Geschäftsfeld Castoren würden aufgrund des Atomausstiegs in den nächsten Jahren mehrere 1000 Behälter notwendig sein. Die Kosten für einen Behälter liegen bei mindestens 2 Millionen € aufwärts. Das Werk Mannheim wäre bereits heute in der Lage, Castoren herzustellen. Mittels Investitionen zum Beispiel in Tieflochbohrer wäre es sogar möglich, die gesamte Produktpalette abzudecken. Hier sehen Betriebsrat und IG Metall ein großes Wachstumspotential.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Mannheimer Abgeordnete Dr. Boris Weirauch zeigte sich beeindruckt: "Diese Pläne machen unternehmenspolitisch Sinn und sollten unbedingt weiterverfolgt werden. Wir sind dankbar, dass Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel entsprechenden Druck aufbaut. Das Land muss dies flankieren und auf GE einwirken. Wir werden uns mit einem entsprechenden Brief an das Wirtschaftsministerium wenden."

Für den SPD-Arbeitsmarktexperten Daniel Born ist der Erhalt der Ausbildungswerkstatt von besonderer Bedeutung: "Die Ausbildungsplätze hier vor Ort besitzen eine hohe Qualität. Diese müssen unbedingt für die Rhein-Neckar-Region erhalten bleiben."

Fulst-Blei, Weirauch und Born sicherten den Beschäftigten die weitere Unterstützung der SPD zu. Betriebsrätin Möller bedankte sich ausdrücklich, nicht zuletzt auch verbunden mit dem Hinweis, dass die SPD die einzige Partei sei, welche die Beschäftigten in Mannheim in diesen schweren Zeiten beharrlich unterstütze.

Stuttgart, 29. September 2016
Martin Mendler, Pressesprecher