Boris Weirauch: „Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz sponserte NSU-Terrortrio im Untergrund“

Boris Weirauch, SPD-Obmann im Untersuchungsausschuss Rechtsextremismus/NSU BW II bewertet die jüngsten Zeugenaussagen des Neonazis und Ex-V-Manns Tino Brandt aus Thüringen als Skandal: „Das Landesamt für Verfassungsschutz hat offenbar nicht nur wissentlich und willentlich den Aufbau des Thüringischen Heimatschutzes finanziell unterstützt, sondern in diesem Zusammenhang mittelbar auch das NSU-Terrortrio im Untergrund „gesponsert“. Da bleibt einem die Spucke weg.“

Beim Thüringer Verfassungsschutz galt offenbar das Prinzip Quellenschutz durch Täterschutz. Trotz 35 Ermittlungsverfahren in seiner Zeit als Führungsfigur im Thüringischen Heimatschutz wurde der ehemalige V-Mann Brandt niemals wegen der ihm vorgeworfenen rechtsradikalen Taten verurteilt. Weirauch zufolge werfe das Fragen auf. Brandt selbst habe ausgesagt, seine Arbeit beim Landesamt habe sich positiv auf die Verfahren ausgewirkt. Auch seine Fahrten nach Baden-Württemberg seien vom Freistaat „gesponsert“ worden, gab der Zeuge zu. „Zugespitzt lässt dies den Schluss zu, dass der Verfassungsschutz Thüringen auch den Aufbau baden-württembergischer rechtsextremer Strukturen indirekt subventioniert hat“, resümiert Weirauch abschließend.

Stuttgart, 20. Februar 2018

Heike Wesener
Pressesprecherin

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