Thomas Knapp: „Anstatt auf längere Laufzeiten alter Atommeiler zu setzen, sollte die Energiewirtschaft lieber die Zeichen der Zeit erkennen und massiv in erneuerbare Energien investieren“

Nach dem Plädoyer von EnBW-Chef Hans-Peter Villis für die Atomkraft als unverzichtbarem Pfeiler im Energiemix hat SPD-Energieexperte Thomas Knapp den Konzern aufgefordert, sich an den selbst mit vereinbarten Atomausstiegskonsens zu halten. „Anstatt auf längere Laufzeiten alter Atommeiler zu setzen, sollte die Energiewirtschaft lieber die Zeichen der Zeit erkennen und massiv in erneuerbare Energien investieren“, so Knapp.

Angesichts der schon jetzt ständig steigenden Pannenanfälligkeit der alten Atommeiler hält es Knapp für völlig unverantwortlich, über Laufzeitverlängerungen von Jahrzehnten zu sprechen. „Bei einer Risikotechnologie wie der Atomkraft können wir uns reines Renditedenken nicht erlauben“, sagte Knapp.

Jede Laufzeitverlängerung erhöhe nicht nur die Gefahr schwerer Störfälle, sondern erhöhe auch die Menge des Strahlenmülls, von dem jetzt bereits keiner wisse, wie man ihn sicher lagere. Vor allem aber blockiere Atomkraft wichtige Investitionen in erneuerbare Energien, weil diese gegen alte abgeschriebene Atommeiler nicht konkurrieren könnten.

Thomas Knapp: „Atomkraftwerke bis zum bitteren Ende laufen zu lassen, verhindert neue Arbeitsplätze und eine zukunftssichere Energieversorgung. Den Reibach machen allein die Atomkonzerne, wobei die Verbraucher letztlich noch zur Kasse gebeten werden.“

Stuttgart, 29. April 2010
Martin Mendler
Stellv. Pressesprecher