MdL Dr. Frank Mentrup: „Kultusminister Rau will Personalentscheidungen der OECD beeinflussen – er sollte lieber lernen, wissenschaftliche Ergebnisse zu akzeptieren“

Die SPD-Landtagsfraktion ist empört über die Ankündigung von Kultusminister Rau und seiner CDU-Länderkollegen, die Zusammenarbeit mit der OECD aufzukündigen, wenn PISA-Koordinator Andreas Schleicher zum Ende der derzeitigen Vertragslaufzeit (2009) nicht abberufen wird. Dies sei nicht nur der ungeheuerliche Versuch einer Einmischung in Personalentscheidungen der OECD, sondern auch ein Beleg dafür, dass Kultusminister Rau ihm unangenehme Wahrheiten nicht zur Kenntnis nehmen wolle.

Dr. Mentrup: „Hätte Schleicher das deutsche Schulsystem gelobt, hätten Rau und seine Kollegen sicherlich nicht so reagiert – es geht also nicht um die Person oder den Vorgang als solchen, sondern es wird ein Vorwand gesucht, um aus internationalen Vergleichen auszusteigen, weil einem die Ergebnisse nicht passen.“

Die Zuspitzung auf die Person Schleichers werfe auch ein fragwürdiges Licht auf die Ernsthaftigkeit Raus in Hinblick auf die Anerkennung unabhängiger Untersuchungsergebnisse und Vergleichskontrollen generell. „Wie will Rau einerseits Evaluation und Qualitätsvergleiche landesweit einführen und hier an Schulen um Vertrauen werben, wenn er andererseits Ergebnisse international anerkannter Studien nicht akzeptieren will und jetzt sogar den Leiter dieser Studien öffentlich diskreditiert“, fragt Mentrup.

Dr. Mentrup vielsagend: „Mal sehen, wer über 2009 hinaus noch im Amt ist – Rau oder Schleicher.“

Helmut Zorell
Pressesprecher