MdL Claus Schmiedel: „Der Aufsichtsrat muss jedwedem Messeraub einen Riegel vorschieben“

Antrag der SPD für die konstituierende Sitzung des Messeaufsichtsrates

Die Landesmesse soll nach dem Willen der SPD-Landtagsfraktion ein klares Konzept für ihre strategische Ausrichtung und die Ziele ihrer Geschäftstätigkeit vorlegen. Einen entsprechenden Antrag will der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Claus Schmiedel, auf der konstituierenden Sitzung des neuen Messeaufsichtsrates an diesem Montag einbringen. Die Messe müsse insbesondere klären, wie sie künftig mit den Regionalmessen im Land umgeht, welche Messen bei der Landesmesse in Stuttgart und welche bei den Regionalmessen anzusiedeln sind. Schmiedel: „Ein zweites Sinsheim darf es nicht geben und dafür muss der neue Aufsichtsrat auf seiner konstituierenden Sitzung die Weichen stellen.“ Der Wirtschaftsexperte Claus Schmiedel wird in Vertretung des zeitlich verhinderten SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Drexler an der konstituierenden Sitzung des Messeaufsichtsrates teilnehmen.

Der Aufsichtsrat wird sich künftig aus 13 Personen zusammensetzen: Landeshauptstadt Stuttgart 5, Land Baden-Württemberg 5, IHK Region Stuttgart 2 und Handwerkskammer Region Stuttgart 1. Ministerpräsident Oettinger hat angeboten, von den 5 Sitzen des Landes 2 an den Landtag zu vergeben, darunter 1 an die SPD. Diesen Sitz wird SPD-Fraktionschef Drexler einnehmen, sein Stellvertreter ist der Wirtschaftsexperte der Fraktion, Claus Schmiedel.

Der Antrag der SPD-Fraktion für die konstituierende Sitzung des Messeaufsichtsrates hat folgenden Wortlaut: „Der Aufsichtsrat beauftragt die Geschäftsführung mit der Vorlage eines Konzepts, das sich mit der strategischen Frage befasst, wie sich die Landesmesse gegenüber den in Baden-Württemberg ansässigen Regionalmessen verhält. Mit diesem Konzept soll auch der langfristige Geschäftserfolg der Landesmesse unterstützt werden. Hierfür sind nach Auffassung des Aufsichtsrats eine Konzentration der Landesmesse auf ihre Kernkompetenz als ‚Schaufenster der Wirtschaft des Landes’ sowie auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den baden-württembergischen Regionalmessen notwendig. Nach Auffassung des Aufsichtsrats zählt die gezielte Abwerbung von Messen mit regionaler Bedeutung nicht zu den Aufgaben der Landesmesse.“

Es sei nicht angemessen, so Schmiedel, Schall-Messen wie etwa die Traktorama oder das Echtdampf-Hallentreffen nach Stuttgart zu holen. Solche Messen seien regional glänzend aufgehoben, auf einer Landesmesse aber, also dem wirtschaftlichen Schaufenster des Landes, seien sie unangebracht.

Schmiedel erwartet, dass der neue Aufsichtsrat die Ziele des SPD-Antrages einmütig unterstützt und damit jedwedem „Messeraub“ wie im Fall Sinsheim künftig einen Riegel vorschiebt.

Bei der Abwerbung der Schall-Messen habe die Landesregierung komplett versagt und sich in jüngster Zeit durch ihren Zickzackkurs erst recht unglaubwürdig gemacht. Gleichwohl werde die SPD-Fraktion sich nicht dem Wunsch verschließen, mit allen Beteiligten Gespräche darüber aufzunehmen, ob Teile der Schall-Messen doch in Sinsheim verbleiben können. Der frühere Vertragsbruch in Sinsheim sei unter „aktiver Komplizenschaft“ der Regierung Oettinger/Pfister geschehen, deshalb seien die jetzigen späten Rettungsversuche nahezu aussichtslos.

Schmiedel: „Im Interesse Sinsheims aber auch im Interesse der Landesmesse werden wir gleichwohl jeden Versuch unterstützen, dieses Messedebakel, wenn irgend möglich, zu lindern.“

Helmut Zorell
Pressesprecher